Index: studiarbeit/Theoretische.tex =================================================================== --- studiarbeit/Theoretische.tex (revision 92) +++ studiarbeit/Theoretische.tex (revision 93) @@ -9,13 +9,18 @@ punktuell oder diffus auftreten. Ein typisches Beispiel für eine diffuse Quelle stellt zum Beispiel die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen dar. Sie führt zu einer flächenhaften Verschmutzung -und ist nicht eindeutig einem Verursacher zuzuordnen. Typsche punktuelle Quellen sind Altstandorte, +und ist nicht eindeutig einem Verursacher zuzuordnen. Typische punktuelle Quellen sind Altstandorte, Altlasten oder Unfälle. Es gibt einen Eintrittspunkt (Quelle) von welchem aus sich eine -Schadstoffahne im Abstrombereich des Gundwassers ausbildet. - - -Die Kontaminanten können grob in drei Klassen unterteilt werden: Stoffe die sich in Wasser lösen, -Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine kleinere Dichte haben (Light Non-Aqueous Phase -Liquid, LNAPL), Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine größere Dichte haben (Dense +Schadstofffahne im Abstrombereich des Grundwassers ausbildet. + + +Die Kontaminanten können grob in drei Klassen unterteilt werden: +\begin{itemize} +\item Stoffe die sich in Wasser lösen, +\item Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine kleinere Dichte haben (Light Non-Aqueous Phase +Liquid, LNAPL), +\item Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine größere Dichte haben (Dense Non-Aqueous Phase Liquid, DNAPL). +\end{itemize} + Wasserlösliche Stoffe sind relativ unproblematisch da sie sich schnell verdünnen und in der Regel auch gut abbaubar sind. Auch die LNAPLs sind meist gut sanierbar, da sie durch die geringe Dichte @@ -32,9 +37,9 @@ in Richtung der Grundwasserströmung. Mit der Diffusion erfolgt eine Verteilung abhängig vom Konzentrationsgefälle des Stoffes. Die Dispersion beruht auf den unterschiedlichen Fließbahnen -durch die Strucktur und Anordnung der Bodenpartikel und der damit verbundenen unterschiedlichen -Fließgeschwindigkeit im Boden. Diese Prozesse sind zum einen bedingt durch stoffspeziefischen +durch die Struktur und Anordnung der Bodenpartikel und der damit verbundenen unterschiedlichen +Fließgeschwindigkeit im Boden. Diese Prozesse sind zum einen bedingt durch stoffspezifischen Größen wie Konzentration und Verteilung, Löslichkeit, Dichte und Viskosität, Mobilität und Flüchtigkeit, Reaktivität mit Wasser und anderen Stoffen, Langzeitverhalten und Stabilität. Zum -anderen von den Randbedingungen die durch den Standort vorgegeben werden wie Geologie und +anderen sind sie abhängig von den Randbedingungen die durch den Standort vorgegeben werden wie Geologie und Hydrologie. \cite{Lachler} @@ -44,5 +49,5 @@ überströmt werden spricht man von ''Pools''. Dies tritt dann auf, wenn die Migration durch eine undurchlässige Bodenschicht (z.B. Ton, Gips) unterbrochen wird. Im Gegensatz dazu stehen die -''Blops''. Das sind kleine Tröpfchen die sich aufgrund ihrer Hydropphobie im Porenzentrum bilden +''Plobs''. Das sind kleine Tröpfchen die sich aufgrund ihrer Hydrophobie im Porenzentrum bilden und dort durch Kapillarkräfte festgehalten werden. Häufig sind sie über den Schwankungsbereich des Grundwasserspiegels verschmiert, man spricht dann von Residualsättigung. @@ -52,16 +57,15 @@ \begin{figure} \centering -\includegraphics[scale=0.35, trim=0.5cm 1cm 0cm 0cm]{bilder/Ausbreitung} +\includegraphics[scale=0.5, trim=0.5cm 1cm 0cm 0cm]{bilder/Ausbreitung} \caption[Ausbreitung]{Ausbreitung von DNAPLs im Boden, verändert nach Stupp} \label{Ausbreitung} \end{figure} -Trotz seiner geringen Wasserlöslichkeit, löst sich der Schadstoff im Grundwasser langsam auf und +Trotz seiner geringen Wasserlöslichkeit löst sich der Schadstoff im Grundwasser langsam auf und kann so zur Verschmutzung großer Wassermengen führen. Bedingt durch die Strömung in einem Grundwasserleiter bildet sich dann eine Schadstofffahne aus. Die Konzentrationen in der -Schadstoffahne überschreiten häufig gesetzliche Grenzwerte zum Beispiel der Trinkwasserverordnung -und das über einen oft unüberschaubaren Zeitraum hinweg, da das Reservoir groß und der Abbau oder +Schadstofffahne überschreiten häufig gesetzliche Grenzwerte, zum Beispiel der Trinkwasserverordnung. Dies passiert über einen oft unüberschaubaren Zeitraum hinweg, da das Reservoir groß und der Abbau oder die Verdünnung auf ein unschädliches Maß sehr klein ist. Daher stellen sie eine potentielle -langfristige Gefahr da und müssen mit Hilfe technischer Maßnahmen beseitigt werden. +langfristige Gefahr dar und müssen mit Hilfe technischer Maßnahmen beseitigt werden. @@ -75,9 +79,8 @@ \end{enumerate} Also in anderen Worten eine Beseitigung der Ursachen, eine Sicherung des Schadstoffquelle, oder die -Beseitigung der Schadwirkung. Wobei die Sanierung der Schadstoffquelle immer im Vordergrund stehen -sollte, soweit ökonomisch und technisch durchführbar, denn nur so wird die größte Menge des +Beseitigung der Schadwirkung. Hierbei sollte die Sanierung der Schadstoffquelle immer im Vordergrund stehen, soweit ökonomisch und technisch durchführbar, denn nur so wird die größte Menge des Schadstoffes entfernt und ein weiterer Eintrag in das Grundwasser und somit weitere Schäden dauerhaft vermieden. -Es gibt neben diversen Sicherungsverfahren eine Vielzahl von verschiendenen Sanierungsverfahren zur +Es gibt neben diversen Sicherungsverfahren eine Vielzahl von verschiedenen Verfahren zur Grundwassersanierung. Die Sanierungsverfahren lassen sich einteilen in chemische, thermische, mikrobiologische, hydraulische, pneumatische und separierende Verfahren. Bei den @@ -97,5 +100,5 @@ Ex-Situ-Verfahren sind nur dann geeignet, wenn eine eher kleinräumige und oberflächennahe Verschmutzung vorliegt bei denen grundwasserführende Schichten nicht betroffen sind. Ist der -Schadensstandtort überbaut sind sie zu dem in der Regel gar nicht möglich. Sie sind aufwändig und +Schadensstandort überbaut sind sie zudem in der Regel gar nicht möglich. Sie sind aufwändig und teuer, da im Verhältnis zum Schadstoff viel Boden abgetragen und gereinigt oder entsorgt werden muss. Die Reinigung kann vor Ort (on-site) oder an anderer Stelle (of-site) erfolgen. @@ -105,8 +108,8 @@ Für Verunreinigungen, die weit in den Boden eingedrungen sind, bereits das Grundwasser verunreinigt -haben oder schwer zugänglich sind bieten sich eher die In-Situ-Verfahren an. +haben oder schwer zugänglich sind, bieten sich eher die In-Situ-Verfahren an. Hier lassen sich die aktiven von den passiven Verfahren unterscheiden. Bei den passiven Verfahren -wird einmalig in das Grundwassersystem eingegriffen, z.B. durch Einbringen einer ''reaktiven Wand'' -oder einer Migrationssperre. Bei den aktiven Verfahren wird kontinuitlich Energie und/oder +wird einmalig in das Grundwassersystem eingegriffen, z.B. durch Einbringen einer reaktiven Wand +oder einer Migrationssperre. Bei den aktiven Verfahren wird kontinuierlich Energie und/oder Chemikalien in das Grundwassersystem eingebracht. Das wichtigste bzw. häufigste aktive In-Situ-Sanierungsverfahren ist das Pump-and-Treat-Verfahren. Dabei wird Grundwasser an die @@ -132,5 +135,5 @@ DNAPL-Front. Diese Methode ist sehr effizient in Hinblick auf die kleinen benötigten Porenvolumina der Spüllösung und damit die kurze Sanierungszeit und die niedrigen Kosten. Allerdings wird die -zusammenhängende DNAPL-Phase nicht mehr wie die einzelnen ''Plobs'' durch die Kapillarkräfte +zusammenhängende DNAPL-Phase nicht mehr wie die einzelnen Plobs durch die Kapillarkräfte gehalten. Hydraulisch ist sie schlecht zu kontrollieren. Es besteht grundsätzlich die Gefahr einer unerwünschten vertikalen Mobilisierung. Dadurch können weitere, tiefer liegende Bereiche @@ -138,5 +141,5 @@ -Von Solubilisierung spricht man wenn die Wasserlöslichkeit von hydrophoben Schadstoffen durch +Von Solubilisierung spricht man, wenn die Wasserlöslichkeit von hydrophoben Schadstoffen durch Zugabe eines Lösungsvermittlers erhöht wird. Die Solubilisierung des Schadstoffs ist eine weniger effiziente Sanierungsmaßnahme als die @@ -165,10 +168,4 @@ Phase. Der Zusammenhang zwischen Solubilisierung und Mobilisierung lässt sich gut anhand der Betrachtung eines ternären Phasendiagramms erläutern. %Am kritischen Punkt tangiert die kritische -Konode und teilt das Phasendiagramm in das Einphasengebiet oberhalb und das Mehrphasengebiet -unterhalb der Konode. Im Einphasengebiet ist die Mobilisierung dominant, im Mehrphasengebiet -existieren unterschiedliche Effekte zur gleichen Zeit. In der Nähe der Wasserachse ist bei kleinen -Tensidkonzentrationen die Solubilisierung dominant, aber in der Nähe des kritischen Punktes -koexistieren Mobilisierung und Solubilisierung. - @@ -179,8 +176,7 @@ Am kritischen Punkt tangiert die kritische Konode, für die wie für alle Konoden gilt, dass Konzentration und Grenzflächenspannung konstant sind. Im Fall der kritischen Konode gilt $OFS=0$. -Direkt oberhalb der kritischen Konode sind die Komponenten vollständig Mischbar, unterhalb der -kritischen Konode liegt das Mikroemulsionsgebiet in dem die höchsten Solubilisierungsraten erreicht -werden. Nach unten ist dieses durch die Binodalkurve vom Zweiphasengebiet getrennt. Alle drei -Gebiete fallen am kritischen Punkt zusammen. (\ref {Ternary}) +Unterhalb der kritischen Konode liegt das Mikroemulsionsgebiet in dem die höchsten Solubilisierungsraten +erreicht werden. Nach unten ist dieses durch die Binodalkurve vom Zweiphasengebiet getrennt. Alle drei +Gebiete fallen am kritischen Punkt zusammen (siehe Abbildung \ref {Ternary}). @@ -196,9 +192,9 @@ von der Tensidkonzentration bei der Injektion der Spüllösung immer ein lokales Maximum entsteht, also eine Lösemittelfront. Dies wird aber etwas reduziert durch Effekte wie Dispersion, -Massenaustausch und ungleichmäßige Verteilung des NAPLs da die Fronten durch sie unscharf werden. -(\ref {Phasen}) \cite{Falta} +Massenaustausch und ungleichmäßige Verteilung des NAPLs da die Fronten durch sie unscharf werden +( siehe Abbildung \ref {Phasen}). \cite{Falta} Die Phasendiagramme lassen sich in verschiedene Typen unterteilen. Die hier betrachteten werden -nach Winsor als Typ II-Systeme bezeichnet. Dies lässt sich noch weiter unterscheiden: löst sich das +als Winsor Typ II-Systeme bezeichnet. Dies lässt sich noch weiter unterscheiden: löst sich das Tensid bevorzugt in Wasser erhält man ein Typ II(-)-System mit fallenden Konoden, löst sich das Tensid besser im NAPL erhält man ein Typ II(+)-System mit steigenden Konoden. Für Typ II(-)-Systeme @@ -209,5 +205,5 @@ \centering \includegraphics[scale=0.9]{bilder/Ternaeres_System.png} -\caption[Phasendiagramm]{Ternäres Phasendiagramm (Winsor TypII-), verändert nach Falta} +\caption[Phasendiagramm]{Ternäres Phasendiagramm (Winsor TypII (-)), verändert nach Falta} \label{Ternary} \end{figure} @@ -253,16 +249,14 @@ Platz mehr an der Grenzfläche. Stattdessen schließen sie sich in kugelförmigen Gebilden (Mizellen) zusammen, so dass alle polaren Enden nach außen ins Wasser und alle unpolaren Enden nach innen -zeigen. Ab diesem Punkt tritt der lösungsvermittelnde Effekt deutlich ein: Die Tensidmoleküle -lagern sich mit dem unpolaren Teil um die Schadstoffmoleküle an, um sich dann als Mizellen im -polaren Wasser aufzuhalten. +zeigen. Ab diesem Punkt tritt der lösungsvermittelnde Effekt deutlich ein. und der Effekt der Mizellbildung + kann genutzt werden, um zwei nicht mischbare Stoffe miteinander zu mischen. Im Mizellinneren können + unpolare Stoffe eingeschlossen sein, während sich die Mizellen durch ihr polares Äußeres sehr gut in Wasser lösen. +Erhöht man nun den Tensidgehalt weiter, bilden sich mehr Mizellen und die Löslichkeit des unpolaren +im polaren Stoff steigt an. + Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn man sich das Tensid bevorzugt in einer unpolare Flüssigkeit löst. Dann sind die Enden genau umgekehrt ausgerichtet, also die polaren Enden nach innen und die unpolaren nach außen gerichtet (inverse Mizellen). -Der Effekt der Mizellbildung kann genutzt werden, um zwei nicht mischbare Stoffe miteinander zu -mischen. Im Mizellinneren können unpolare Stoffe eingeschlossen sein, während sich die Mizellen -durch ihr polares Äußeres sehr gut in Wasser lösen. -Erhöht man nun den Tensidgehalt weiter, bilden sich mehr Mizellen und die Löslichkeit des unpolaren -im polaren Stoff steigt an. Es ist aber auch möglich das beide Systeme, Mizellen und inverse Mizellen, gleichzeitig in einem @@ -277,10 +271,9 @@ NAPL-Phase zu lösen. Dieser Effekt lässt sich zum Beispiel durch die Zugabe von Salz (bei ionischen Tensiden) oder Änderung der Temperatur erreichen. \cite{Sabatini} -Ist der HLB so eingestellt, dass sich das Tensid in beiden Phasen gleich gut löst, bildet sich eine -Mittelphasen-Mikroemulsion. Da sich das Tensid in keiner Phase bevorzugt löst, sich aber auch nicht +Da sich bei entsprechendem HLB das Tensid in keiner Phase bevorzugt löst, sich aber auch nicht alle Moleküle sich an der Grenzfläche zwischen den Phasen anlagern können entsteht eine neue, dritte Phase. Hier ist nun theoretisch das ganze Tensid, sowie Anteile von Öl und Wasser enthalten, -während die Öl- und Wasserphase kein Tensid enthalten. Die Grenzflächenspannungen zwischen der -Mittelphase und den beiden Randphasen (Wasser und NAPL) sind extrem niedrig, so dass der Übergang +während die Öl- und Wasserphase kein Tensid enthalten (siehe Abbildung \ref{Phasen}. Die Grenzflächenspannung + zwischen der Mittelphase und den beiden Randphasen (Wasser und NAPL) ist extrem niedrig, so dass der Übergang von Molekülen in die Mittelphase stark erleichtert wird. %Mittelphasenmikroemulsion zeichnen sich durch eine extrem niedrige Grenzflächenspannung zu Öl- und @@ -297,4 +290,5 @@ \caption[Tensidsysteme]{Schematische Darstellung von Tensidsystemen: Inverse Mizellen (Winsor Typ II+), Mizellen (Winsor Typ II-) und Mittelphasenmikroemulsion (Winsor Typ III)} +\label{Phasen} \end{figure} @@ -386,5 +380,5 @@ der Einfluss einer erniedrigten Temperatur lässt sich, mit allerdings entsprechendem Mehraufwand betrachten. Diese weiteren Einflüsse können dann, aufbauend auf das durch die Batchversuche -geschaffenen Basiswissen, zum Beispiel mit Säulenversuchen untersucht werden. +geschaffenen Basiswissen, weiter untersucht werden. @@ -394,6 +388,6 @@ Schwefelkohlenstoff mit der Summenformel $CS_2$ und der molaren Masse 76,13 g/mol ist eine farblose -Flüssikeit. In Reinform ist sie geruchsneutral, aufgrund von Verunreinigungen jedoch häufig -unangenehm richend. Der Schmelzpunkt liegt bei -111,6 °C der Siedepunkt bei 46,5 °C. Der Stoff ist +Flüssigkeit. In Reinform ist sie geruchsneutral, aufgrund von Verunreinigungen jedoch häufig +unangenehm riechend. Der Schmelzpunkt liegt bei -111,6 °C der Siedepunkt bei 46,5 °C. Der Stoff ist leicht entzündlich und bei einem Volumenanteil in Luft von 1\% - 60\% auch explosiv. Wegen des hohen Dampfdrucks von 398 hPa ist er leicht flüchtig, wobei die Dämpfe schwerer sind als Luft. Die @@ -428,6 +422,6 @@ Aktivität des Lösungsmittels (Wasser) nimmt zu und damit steigt das Lösungsvermögen. Die Theorie sagt weiter, dass der Logarithmus der Löslichkeit proportional der Wurzel der Ionenstärke ist. Das -heißt je größer die Ionenstärke, umso mehr wird das Lösungsvermögen gesteigert. %cite\Saunders -%cite\Young +heißt je größer die Ionenstärke, umso mehr wird das Lösungsvermögen gesteigert. \cite{papadakis} + Bei weiter steigender Salzkonzentration kehrt sich der Effekt allerdings um, die Löslichkeit nimmt @@ -435,9 +429,9 @@ anlagern können und daher verstärkt mit dem Lösungsmittel (Wasser) in Wechselwirkung treten. Dadurch stehen nun weniger ''freie'' Wassermoleküle zur Verfügung und die Aktivität des -Lösungsmittels sinkt. Dies kann bis zum Ausfallen der Tensidmoleküle aus der Lösung führen. +Lösungsmittels sinkt. Dies kann bis zum Ausfallen der Tensidmoleküle aus der Lösung führen. \cite{Young}%\cite{Saunders} Der Bereich in dem die Löslichkeit durch ein Salz beeinflusst werden kann, wird als Salzfenster -bezeichet. Die veränderte Löslichkeit lässt sich auch durch die Änderung des HLB-Wertes ausdrücken. +bezeichnet. Die veränderte Löslichkeit lässt sich auch durch die Änderung des HLB-Wertes ausdrücken. Dieser nimmt bei steigender Salzkonzentration ab. Ein niedriger HLB-Wert bedeutet, dass sich das Tensid besser im unpolaren löst. Es bilden sich also mit steigendem Salzgehalt zunehmend inverse @@ -473,5 +467,5 @@ Für ein erstes Screening wurden 15 verschiedene nicht-ionische und anionische Tenside, welche -nachfolgend mit den wichtigsten Parametern aufgelistet sind untersuht.Kationische Tenside wurden +nachfolgend mit den wichtigsten Parametern aufgelistet sind untersucht.Kationische Tenside wurden aufgrund ihres generell geringen Lösungsvermögens und ihrer erhöhten Affinität zur Sorption an negativ geladene Bodenteilchen nicht eingesetzt. @@ -482,6 +476,8 @@ \vspace{12 pt} -\noindent +%\noindent %\begin{flushleft} +\begin{table} +\caption{Untersuchte Tenside und ihre wichtigsten Parameter} \begin{tabular}{|c|c|l|l|l|l|c|c|} \hline \bf Nr.&\bf CAS&\bf Handelsnahme&\bf Typ&\bf Chemische Klasse&\bf Molmasse&\bf HLB\\ \hline @@ -505,4 +501,5 @@ \end{tabular} %\end{flushleft} +\end{table} \vspace{12 pt} @@ -516,6 +513,6 @@ der Tenside, wurden 40 ml-Vials mit flachem Boden und einem Durchmesser von rund 26 mm verwendet, die mit insgesamt 20 ml Chemikalien gefüllt wurden. Problematisch war hier zum einen das große -Volumen und der somit hohe Chemikalienverbrauch und zum anderen, die geringe Höhe im Verhältnis -zum Volumen, wodurch es schwierig war, die Trennung der Phasen exakt zu dokumentieren. Für den +Volumen und der somit hohe Chemikalienverbrauch. Zum anderen war die geringe Höhe im Verhältnis +zum Volumen ungünstig, wodurch es schwierig war, die Trennung der Phasen exakt zu dokumentieren. Für den zweiten Versuch wurden Vials mit einem Volumen von 25 ml und einem Durchmesser von nur rund einem Zentimeter verwendet. Auch hier trat wieder das Problem auf, das in den nicht vollständig gefüllten @@ -588,5 +585,5 @@ Die Dichte der Proben wurde bestimmt durch wiegen eines definierten Probevolumens. Hierzu wurden -3,5 ml-Gläschen mit Gummistopfen zuerst leer gewogen, dann 2 ml der leichten Phase der Probe +\mbox{3,5 ml-} Gläschen mit Gummistopfen zuerst leer gewogen, dann 2 ml der leichten Phase der Probe mittels einer Mikroliterspritze in die Gläschen überführt und wieder gewogen. Aus der Massendifferenz und dem zugegebenen Volumen lässt sich dann die Dichte berechnen: Dichte [g/mL] = @@ -602,11 +599,14 @@ +Als zusätzliches Kriterium wurde das Aussehen der Proben herangezogen. Hierbei wurde die Trennschärfe der einzelnen Phasen, die Ausbildung einer Mittelphase, Trübung der leichten Phase und Inhomogenitäten berücksichtigt. + + Die Viskosität wurde mit Hilfe eines Mikro-Ubbelohde-Viskosimeters (SI-Analytics) gemessen. Der Aufbau des verwendeten Ubbelohde-Viskosimeters ist in Abbildung \ref{ubbelohde} dargestellt. Die Probe wird -über Rohr C eingefüllt und sammelt sich an dessen unterem Ende in einem Vorratsgefäß. Dieses ist über -ein U-Rohr mit dem Niveaugefäß (D) verbunden, an das zum einen die Kapillare(I) und zum anderen +über Rohr (C) eingefüllt und sammelt sich an dessen unterem Ende in einem Vorratsgefäß. Dieses ist über +ein U-Rohr mit dem Niveaugefäß (D) verbunden, an das zum einen die Kapillare (I) und zum anderen ein Belüftungsrohr (A) angeschlossen sind. Oberhalb der Kapillare befindet sich das Messgefäß (E). Oberhalb und unterhalb de Messgefäßes befindet sich eine Markierung. Die Probe wird in der Regel -durch anlegen eines Unterdruckes an Rohr B in das Messgefäß gesaugt. Dann wird das Belüftungsrohr +durch anlegen eines Unterdruckes an Rohr (B) in das Messgefäß gesaugt. Dann wird das Belüftungsrohr geöffnet, sodass der Flüssigkeitsfilm unterhalb der Kapillare abreißt, es entsteht das sogenannte hängende Niveau. Die Probe wird durch die Kapillare ablaufen gelassen und die Zeit gestoppt, die @@ -625,19 +625,20 @@ -Aufgrund der hohen Flüchtigkeit des Schwefelkohlenstoffs, wurde die Flüssigkeit nicht wie normal -üblich durch Anlegen eines Unterdruckes an Rohr B nach oben gesaugt, sondern durch Erzeugen eines -Überdrucks an Rohr C in das Messgefäß gedrückt. +Aufgrund der hohen Flüchtigkeit des Schwefelkohlenstoffs, wurde die Flüssigkeit hier jedoch nicht wie normal +üblich durch Anlegen eines Unterdruckes an Rohr (B) nach oben gesaugt, sondern durch Erzeugen eines +Überdrucks an Rohr (C) in das Messgefäß gedrückt. %Bild Ubbelohde aus Viskosität Uni-Siegen \begin{figure} \centering -\includegraphics[scale=0.55]{bilder/Ubbelohde} +\includegraphics{bilder/Ubbelohde} \caption[Viskosimeter]{Ubbelohde-Viskosimeter} \label{ubbelohde} \end{figure} + Zunächst wurde die Kapillarkonstante bestimmt. Hierzu wurden zunächst mehrere Messungen mit bidestilliertem Wasser durchgeführt. Die dynamische Viskosität von Wasser beträgt 1 Pa*s -(Pascalsekunde, ebenfalls gebräuchlich ist $Ns/m^2$). +(Pascalsekunde). Für die Messung wurden rund drei Milliliter Probe benötigt. Die Messung wurde jeweils dreimal wiederholt und der Mittelwert zur Berechnung der Viskosität verwendet. @@ -645,7 +646,6 @@ Diese Messmethode ist streng genommen nur für Newton'sche Fluide geeignet. Bei Tensiden ist jedoch häufig eine Abhängigkeit der Viskosität von den Scherkräften vorhanden. Da die Tenside hier aber -verdünnt in Lösung vorlagen, wurden angenommen, dass sie sich newtoinsch verhalten. - -Als zusätzliches Kriterium wurde das Aussehen der Proben herangezogen. Hierbei wurde die Trennschärfe der einzelnen Phasen, die Ausbildung einer Mittelphase, Trübung der leichten Phase und Inhomogenitäten berücksichtigt. - - +verdünnt in Lösung vorlagen, wurden angenommen, dass sie sich newtonisch verhalten. + + +