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\chapter{Theoretische Grundlagen} |
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\label{Theoretische Grundlagen} |
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\section{Grundwasserkontaminationen} |
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Unterschieden nach der Art des Eintrags von Kontaminationen in Boden und Grundwasser können diese |
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punktuell oder diffus auftreten. Ein typisches Beispiel für eine diffuse Quelle stellt zum Beispiel |
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die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen dar. Sie führt zu einer flächenhaften Verschmutzung |
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und ist nicht eindeutig einem Verursacher zuzuordnen. Typsche punktuelle Quellen sind Altstandorte, |
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Altlasten oder Unfälle. Es gibt einen Eintrittspunkt (Quelle) von welchem aus sich eine |
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Schadstoffahne im Abstrombereich des Gundwassers ausbildet. |
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Die Kontaminanten können grob in drei Klassen unterteilt werden: Stoffe die sich in Wasser lösen, |
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Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine kleinere Dichte haben (Light Non-Aqueous Phase |
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Liquid, LNAPL), Stoffe die sich nicht in Wasser lösen und eine größere Dichte haben (Dense |
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Non-Aqueous Phase Liquid, DNAPL). |
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Wasserlösliche Stoffe sind relativ unproblematisch da sie sich schnell verdünnen und in der Regel |
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auch gut abbaubar sind. Auch die LNAPLs sind meist gut sanierbar, da sie durch die geringe Dichte |
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auf dem Grundwasser aufschwimmen und somit in Oberflächennähe bleiben, wo sie gut erfasst werden |
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können. Das größte Problem stellen die DNAPLs dar, zu denen auch der hier untersuchte Schadstoff |
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gehört. |
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Gelangt ein Schadstoff in den Boden und das Grundwasser, verteilt er sich dort in horizontale und |
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vertikale Richtung. Die Ausbreitung (Migration) ist abhängig von chemisch-physikalischen Prozessen |
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wie Lösung im Grundwasser, Absorbtion/Desorbtion und Ionenaustausch mit der Bodenmatrix und |
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physikalischen Reaktionen wie Sickerung, Advektion, Diffusion und Dispersion. Sickerung erfolgt |
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bedingt durch die Schwerkraft , hauptsächlich in vertikale Richtung. Advektion ist die Ausbreitung |
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in Richtung der Grundwasserströmung. Mit der Diffusion erfolgt eine Verteilung abhängig vom |
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Konzentrationsgefälle des Stoffes. Die Dispersion beruht auf den unterschiedlichen Fließbahnen |
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durch die Strucktur und Anordnung der Bodenpartikel und der damit verbundenen unterschiedlichen |
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Fließgeschwindigkeit im Boden. Diese Prozesse sind zum einen bedingt durch stoffspeziefischen |
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Größen wie Konzentration und Verteilung, Löslichkeit, Dichte und Viskosität, Mobilität und |
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Flüchtigkeit, Reaktivität mit Wasser und anderen Stoffen, Langzeitverhalten und Stabilität. Zum |
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anderen von den Randbedingungen die durch den Standort vorgegeben werden wie Geologie und |
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Hydrologie. \cite{Lachler} |
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DNAPLs sinken aufgrund ihrer hohen Dichte unter den Grundwasserspiegel ab, wo sie sich durch ihre |
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Hydrophobie zusammenlagern. Sind große Mengen von Schadstoff zusammengelagert, die vom Grundwasser |
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überströmt werden spricht man von ''Pools''. Dies tritt dann auf, wenn die Migration durch eine |
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undurchlässige Bodenschicht (z.B. Ton, Gips) unterbrochen wird. Im Gegensatz dazu stehen die |
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''Blops''. Das sind kleine Tröpfchen die sich aufgrund ihrer Hydropphobie im Porenzentrum bilden |
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und dort durch Kapillarkräfte festgehalten werden. Häufig sind sie über den Schwankungsbereich des |
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Grundwasserspiegels verschmiert, man spricht dann von Residualsättigung. |
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% Bildränder noch mal neu bearbeiten unf einfügen |
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\begin{figure}[t] |
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\centering |
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\includegraphics[scale=0.35, trim=0.5cm 1cm 0cm 0cm]{bilder/Ausbreitung} |
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\caption[Ausbreitung]{Ausbreitung von DNAPLs im Boden, verändert nach Stupp} |
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\end{figure} |
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Trotz seiner geringen Wasserlöslichkeit, löst sich der Schadstoff im Grundwasser langsam auf und |
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kann so zur Verschmutzung großer Wassermengen führen. Bedingt durch die Strömung in einem |
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Grundwasserleiter bildet sich dann eine Schadstofffahne aus. Die Konzentrationen in der |
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Schadstoffahne überschreiten häufig gesetzliche Grenzwerte zum Beispiel der Trinkwasserverordnung |
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und das über einen oft unüberschaubaren Zeitraum hinweg, da das Reservoir groß und der Abbau oder |
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die Verdünnung auf ein unschädliches Maß sehr klein ist. Daher stellen sie eine potentielle |
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langfristige Gefahr da und müssen mit Hilfe technischer Maßnahmen beseitigt werden. |
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\section {Sanierungsverfahren} |
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Das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) nennt in § 2 Abs. 7 zur Sanierung technischer Natur Maßnahmen |
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\begin{enumerate} |
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\item zur Beseitigung oder Verminderung der Schadstoffe |
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\item die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern oder vermindern, ohne die Schadstoffe zu beseitigen |
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\item zur Beseitigung oder Verminderung schädlicher Veränderungen der physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Bodens |
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\end{enumerate} |
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Also in anderen Worten eine Beseitigung der Ursachen, eine Sicherung des Schadstoffquelle, oder die |
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Beseitigung der Schadwirkung. Wobei die Sanierung der Schadstoffquelle immer im Vordergrund stehen |
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sollte, soweit ökonomisch und technisch durchführbar, denn nur so wird die größte Menge des |
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Schadstoffes entfernt und ein weiterer Eintrag in das Grundwasser und somit weitere Schäden |
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dauerhaft vermieden. |
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Es gibt neben diversen Sicherungsverfahren eine Vielzahl von verschiendenen Sanierungsverfahren zur |
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Grundwassersanierung. Die Sanierungsverfahren lassen sich einteilen in chemische, thermische, |
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mikrobiologische, hydraulische, pneumatische und separierende Verfahren. Bei den |
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Sicherungsverfahren unterscheidet man Deponierung, Einschließung, Schadstoffbindung und |
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hydraulische Sicherung. |
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Dabei geht mittlerweile der Trend hin zu einer schadstoffspezifischen Behandlung. Das heißt, das |
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Sanierungskonzept wird auf den Schadstoff, die Grundwasserchemie und die Standortbedingungen im |
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einzelnen angepasst.\cite{Lachler} |
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Um einen Schadstoff aus dem Boden zu entfernen gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Die |
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Ex-Situ-Verfahren und die In-Situ-Verfahren. Bei den Ex-Situ-Verfahren wird das gesamte belastete |
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Erdreich abgetragen und gereinigt oder sicher deponiert. Bei den In-Situ-Verfahren wird nur der |
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Schadstoff im Untergrund entfernt oder unschädlich gemacht. |
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\subsection {Ex-Situ-Verfahren} |
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Ex-Situ-Verfahren sind nur dann geeignet, wenn eine eher kleinräumige und oberflächennahe |
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Verschmutzung vorliegt bei denen grundwasserführende Schichten nicht betroffen sind. Ist der |
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Schadensstandtort überbaut sind sie zu dem in der Regel gar nicht möglich. Sie sind aufwändig und |
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teuer, da im Verhältnis zum Schadstoff viel Boden abgetragen und gereinigt oder entsorgt werden |
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muss. Die Reinigung kann vor Ort (on-site) oder an anderer Stelle (of-site) erfolgen. |
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\subsection {In-Situ-Verfahren} |
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Für Verunreinigungen, die weit in den Boden eingedrungen sind, bereits das Grundwasser verunreinigt |
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haben oder schwer zugänglich sind bieten sich eher die In-Situ-Verfahren an. |
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Hier lassen sich die aktiven von den passiven Verfahren unterscheiden. Bei den passiven Verfahren |
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wird einmalig in das Grundwassersystem eingegriffen, z.B. durch Einbringen einer ''reaktiven Wand'' |
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oder einer Migrationssperre. Bei den aktiven Verfahren wird kontinuitlich Energie und/oder |
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Chemikalien in das Grundwassersystem eingebracht. Das wichtigste bzw. häufigste aktive |
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In-Situ-Sanierungsverfahren ist das Pump-and-Treat-Verfahren. Dabei wird Grundwasser an die |
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Oberflächer gefördert, gereinigt und wieder zurückgeführt. Um schnell und effizient arbeiten zu |
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können, müssen hier allerdings die zu entfernenden Schadstoffe gut wasserlöslich sein. |
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Um schlecht wasserlösliche Stoffe mittels Pump-and-Treat aus dem Grundwasser entfernen zu können, |
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bedarf es lösungsvermittelnder Chemikalien. Das können Alkohole, Tenside, Elektrolyte, |
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wassermischbare Lösemittel, Polymere oder Komplexbildner sein. Diese bewirken eine Verbesserung der |
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Solubilisierung und/oder Mobilisierung des Schadstoffs durch Reduktion der Grenzflächenspannung |
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zwischen DNAPL und Wasser. Außerdem ist es möglich, dass der Lösungsvermittler in den Schadstoff |
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eindringt, sich mit ihm vermischt und so die Dichte reduziert. Die Grundwassersanierung mit |
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Tensiden bietet grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht darin, die |
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Löslichkeit des DNAPLs in Wasser zu erhöhen, so dass eine Emulsion entsteht, die dann abgepumpt |
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werden kann. Die zweite Möglichkeit zielt darauf ab, den DNAPL zu mobilisieren und als Phase zu |
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entfernen. |
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\subsection{Mobilisierung und Solubilisierung} |
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Mobilisiert wird ein Schadstoff dann, wenn die Grenzflächenspannung zwischen Schadstoff und Wasser |
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soweit herabgesetzt wird, dass er sich als zusammenhängende Phase bewegt. |
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Eine Mobilisierung findet immer zu einem gewissen Teil statt, unabhängig von der |
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Tensidkonzentration. Bei der Zugabe einer hohen Tensidkonzentration bildet sich eine tensidfreie |
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DNAPL-Front. Diese Methode ist sehr effizient in Hinblick auf die kleinen benötigten Porenvolumina |
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der Spüllösung und damit die kurze Sanierungszeit und die niedrigen Kosten. Allerdings wird die |
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zusammenhängende DNAPL-Phase nicht mehr wie die einzelnen ''Plobs'' durch die Kapillarkräfte |
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gehalten. Hydraulisch ist sie schlecht zu kontrollieren. Es besteht grundsätzlich die Gefahr einer |
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unerwünschten vertikalen Mobilisierung. Dadurch können weitere, tiefer liegende Bereiche |
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kontaminiert werden, deren Sanierung dann nur schwierig zu bewerkstelligen ist. |
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Von Solubilisierung spricht man wenn die Wasserlöslichkeit von hydrophoben Schadstoffen durch |
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Zugabe eines Lösungsvermittlers erhöht wird. |
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Die Solubilisierung des Schadstoffs ist eine weniger effiziente Sanierungsmaßnahme als die |
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Mobilisierung, da weniger Schadstoff auf einmal entfernt werden kann und daher mehr Spülgänge nötig |
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sind. Dafür wird die Gefahr der vertikalen Mobilisierung des Schadstoffs verringert. Zudem ist ein |
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solches Tensidsystem relativ unspezifisch im Vergleich zu einem System für die Mobilisierung und |
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daher leichter herzustellen. Am effizientesten sind Mikroemulsionsysteme. Mikroemulsion zeichnen |
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sich durch eine extrem niedrige Grenzflächenspannung zu Öl- und Wasserphase und daher einen sehr |
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hohen Solubilisierungsgrad (Supersolubilisierung) aus. Mikroemulsionssysteme sind außerdem |
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thermodynamisch stabil, das heißt sie entmischen sich nicht wie gewöhnliche Makroemulsionen und |
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lassen sich somit hydraulisch gut steuern. |
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Aber auch wenn keine Mikroemulsion gebildet wird, steigt die Solubilisierungsrate zunächst mit |
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zunehmender Tensidkonzentration an. Sie kann jedoch nicht beliebig gesteigert werden, da ein |
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fließender Übergang zwischen Solubilisierung, Mittelphasenmikroemulsion und Mobilisierung besteht. |
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%Das Solubilisierungspotential ist umgekehrt proportional zur Erniedrigung der Grenzflächenspannung |
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%fließender Übergang. Daher ist es möglich sehr hohe Solubilisierungsraten zu erreichen auch wenn |
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%das Mikroemulsionsfenster nicht exakt eingestellt werden kann. Dafür besteht aber auch die Gefahr |
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%das es unerwünscht zu einer vertikalen Mobilisierung kommt, also der Schadstoff der Schwerkraft |
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%folgend in tiefere Schichten absinkt. (Altlastenforum) |
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\subsection{Mischungssysteme und ternäre Phasendiagramme} |
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Das Drei-Komponenten-System Wasser-NAPL-Tensid bildet bei niedrigen Tensidkonzentrationen zwei |
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Phasen: eine wässrige und eine NAPL-Phase. Bei hohen Tensidkonzentrationen bildet sich nur eine |
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Phase. Der Zusammenhang zwischen Solubilisierung und Mobilisierung lässt sich gut anhand der |
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163 |
Betrachtung eines ternären Phasendiagramms erläutern. %Am kritischen Punkt tangiert die kritische |
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Konode und teilt das Phasendiagramm in das Einphasengebiet oberhalb und das Mehrphasengebiet |
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unterhalb der Konode. Im Einphasengebiet ist die Mobilisierung dominant, im Mehrphasengebiet |
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existieren unterschiedliche Effekte zur gleichen Zeit. In der Nähe der Wasserachse ist bei kleinen |
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Tensidkonzentrationen die Solubilisierung dominant, aber in der Nähe des kritischen Punktes |
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koexistieren Mobilisierung und Solubilisierung. |
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Die Binodalkurve unterteilt das Phasendiagramm in das Einphasengebiet oberhalb und das |
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Zweiphasengebiet unterhalb der Kurve. Die Konoden die das Zweiphasengebiet durchschneiden, |
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verbinden zwei zusammengehörende Punkte. Entlang der Konoden bleibt die Zusammensetzung und die |
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Oberflächen- bzw. Grenzflächenspannung (OFS) gleich, lediglich die Volumina variieren. |
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Am kritischen Punkt tangiert die kritische Konode, für die wie für alle Konoden gilt, dass |
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Konzentration und Grenzflächenspannung konstant sind. Im Fall der kritischen Konode gilt $OFS=0$. |
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Direkt oberhalb der kritischen Konode sind die Komponenten vollständig Mischbar, unterhalb der |
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kritischen Konode liegt das Mikroemulsionsgebiet in dem die höchsten Solubilisierungsraten erreicht |
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werden. Nach unten ist dieses durch die Binodalkurve vom Zweiphasengebiet getrennt. Alle drei |
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181 |
Gebiete fallen am kritischen Punkt zusammen. (Abbildung 2.1) |
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184 |
Wird nun eine Spüllösung mit einer Tensidkonzentration unterhalb der kritischen Konode injiziert, |
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bilden sich zwei Fronten. Zunächst bildet sich eine Lösemittelfront aus, vor der eine Phase von |
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186 |
tensidfreiem mobilisiertem NAPL entsteht. Hinter der Lösemittelfront wird der noch vorhandener |
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187 |
Schadstoff solubilisiert und folgt dann dem mobilisierten NAPL als zweite Front. |
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188 |
Die Mobilisierung nimmt umso mehr zu, je höher die Tensidkonzentration steigt. Dabei fällt die |
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189 |
Grenzflächensspannung immer weiter ab. Bei einer Grenzflächenspannung von $0$ wird die vollständige |
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190 |
Mischbarkeit erreicht. An diesem Punkt fallen die zwei Fronten zu einer zusammen und der |
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191 |
Schadstoff wird vollständig mobilisiert. |
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Eine Solubilisierung ist ganz ohne Mobilisierung nicht möglich. Das liegt daran, dass unabhängig |
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193 |
von der Tensidkonzentration bei der Injektion der Spüllösung immer ein lokales Maximum entsteht, |
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194 |
also eine Lösemittelfront. Dies wird aber etwas reduziert durch Effekte wie Dispersion, |
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195 |
Massenaustausch und ungleichmäßige Verteilung des NAPLs da die Fronten durch sie unscharf werden. |
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196 |
(Abbildung 2.2) \cite{Falta} |
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198 |
Die Phasendiagramme lassen sich in verschiedene Typen unterteilen. Die hier betrachteten werden |
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nach Winsor als Typ II-Systeme bezeichnet. Dies lässt sich noch weiter unterscheiden: löst sich das |
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200 |
Tensid bevorzugt in Wasser erhält man ein Typ II(-)-System mit fallenden Konoden, löst sich das |
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201 |
Tensid besser im NAPL erhält man ein Typ II(+)-System mit steigenden Konoden. Für Typ II(-)-Systeme |
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202 |
ist die Solubilisierung die häufigste Art der Sanierung. |
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203 |
\cite{Falta} |
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206 |
\begin{figure} |
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\centering |
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\includegraphics[scale=0.75, trim=0cm 15cm 5cm 2cm]{bilder/Falta} |
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209 |
\caption[Sättigungsprofile]{Sättigungungsprofile bei eindimensionaler Stömung für (a) |
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210 |
Tensidkonzentration oberhalb der kritischen Konode und (b) Tensidkonzentration unterhalb der |
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211 |
kritischen Konode} |
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212 |
\end{figure} |
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213 |
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214 |
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215 |
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216 |
%Warum macht der Arsch das Bild ÜBER den Text???? |
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%\begin{figure} |
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218 |
%\centering |
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219 |
%\includegraphics[scale=0.75, trim=0cm 12cm 0cm 3cm]{bilder/Ternaeres_System.png} |
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220 |
%\caption[Phasendiagramm]{Ternäres Phasendiagramm (Winsor TypII-), verändert nach Falta 1998} |
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221 |
%\end{figure} |
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222 |
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223 |
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224 |
\begin{figure} |
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225 |
\centering |
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226 |
\includegraphics[scale=0.9]{bilder/Ternaeres_System.png} |
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227 |
\caption[Phasendiagramm]{Ternäres Phasendiagramm (Winsor TypII-), verändert nach Falta} |
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228 |
\end{figure} |
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229 |
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230 |
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231 |
\section{Tenside} |
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232 |
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233 |
Tenside zeichnen sich durch charakteristische Eigenschaften aus. Die wichtigste ist, dass sie |
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234 |
amphiphil sind, das heißt ein hydrophiles (wasserliebendes, polares) und ein lipophiles |
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235 |
(fettliebendes, unpolares) Ende haben. Tenside versuchen immer sich an Oberflächen bzw. |
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236 |
Grenzflächen zwischen polaren und nicht polaren Stoffen anzulagern, so dass sich beide Enden des |
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237 |
Tensids in der jeweils bevorzugten Phase befinden. In Wasser z.B. lagern sich die Tenside so an der |
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238 |
Wasseroberfläche an, dass der hydrophile Teil des Tensides ins polarere Wasser und der lipophile |
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239 |
Teil in die weniger polare Luft ragt. %Damit wird die freie Systemenergie minimiert. |
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240 |
Durch das Anlagern der Tensidmoleküle an Grenzflächen wird die Grenzflächenspannung erniedrigt und |
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241 |
dadurch der Übergang zwischen den zwei nicht mischbaren Phasen erleichtert. Das Tensid wirkt |
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242 |
lösungsvermittelnd. |
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243 |
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244 |
Wird in ein solches stabiles System weiter Tensid zugegeben, finden die Tensidmoleküle nach |
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245 |
überschreiten einer bestimmten Konzentration, der kritischen Mizellkonzentratrion (CMC), keinen |
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246 |
Platz mehr an der Grenzfläche. Stattdessen schließen sie sich in kugelförmigen Gebilden (Mizellen) |
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247 |
zusammen, so dass alle polaren Enden nach außen ins Wasser und alle unpolaren Enden nach innen |
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248 |
zeigen. Ab diesem Punkt tritt der lösungsvermittelnde Effekt deutlich ein: Die Tensidmoleküle |
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249 |
lagern sich mit dem unpolaren Teil um die Schadstoffmoleküle an, um sich dann als Mizellen im |
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250 |
polaren Wasser aufzuhalten. |
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251 |
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252 |
Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn man sich das Tensid bevorzugt in einer unpolare Flüssigkeit |
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253 |
löst. Dann sind die Enden genau umgekehrt ausgerichtet, also die polaren Enden nach innen und die |
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254 |
unpolaren nach außen gerichtet (inverse Mizellen). |
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255 |
Der Effekt der Mizellbildung kann genutzt werden, um zwei nicht mischbare Stoffe miteinander zu |
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256 |
mischen. Im Mizellinneren können unpolare Stoffe eingeschlossen sein, während sich die Mizellen |
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257 |
durch ihr polares Äußeres sehr gut in Wasser lösen. |
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258 |
Erhöht man nun den Tensidgehalt weiter, bilden sich mehr Mizellen und die Löslichkeit des unpolaren |
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259 |
im polaren Stoff steigt an. |
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260 |
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261 |
Es ist aber auch möglich das beide Systeme, Mizellen und inverse Mizellen, gleichzeitig in einem |
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262 |
NAPL-Wassergemisch existieren. In einem solchen Fall teilen sich die Tensidmoleküle zwischen |
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263 |
polarer und unpolarer Phase auf, abhängig von der relativen Löslichkeit des Tensids. |
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264 |
Löst sich das Tensid in beiden Phasen etwa gleich gut, kann Mittelphasenmikroemulsion entstehen. |
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265 |
Dabei liegen dann Mizellen und inverse Mizellen gleichzeitig vor. Es existieren dann drei Phasen: |
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266 |
Die Wasserphase, die NAPL-Phase und die Mittelphase. Ein Richtwert für diese Verteilungsbeziehung |
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267 |
ist der HLB-Wert (Hydrophilic-Lipophilic-Balance). Tenside mit hohem HLB (ca. 20) sind gut |
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268 |
wasserlöslich, während Tenside mit kleinem HLB (ca. 5) sehr gut fettlöslich sind. Durch Änderungen |
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269 |
der Systembedingungen ist es aber möglich ein eigenlich eher wasserlösliches Tensid vermehrt in der |
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270 |
NAPL-Phase zu lösen. Dieser Effekt lässt sich zum Beispiel durch die Zugabe von Salz (bei ionischen |
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271 |
Tensiden) oder Änderung der Temperatur erreichen. \cite{Sabatini} |
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272 |
Ist der HLB so eingestellt, dass sich das Tensid in beiden Phasen gleich gut löst, bildet sich eine |
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273 |
Mittelphasen-Mikroemulsion. Da sich das Tensid in keiner Phase bevorzugt löst, sich aber auch nicht |
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274 |
alle Moleküle sich an der Grenzfläche zwischen den Phasen anlagern können entsteht eine neue, |
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275 |
dritte Phase. Hier ist nun theoretisch das ganze Tensid, sowie Anteile von Öl und Wasser enthalten, |
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276 |
während die Öl- und Wasserphase kein Tensid enthalten. Die Grenzflächenspannungen zwischen der |
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277 |
Mittelphase und den beiden Randphasen (Wasser und NAPL) sind extrem niedrig, so dass der Übergang |
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278 |
von Molekülen in die Mittelphase stark erleichtert wird. |
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279 |
%Mittelphasenmikroemulsion zeichnen sich durch eine extrem niedrige Grenzflächenspannung zu Öl- und |
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280 |
Wasserphase und einen sehr hohen Solubilisierungsgrad (Supersolubilisierung) aus. Desweiteren |
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281 |
verhält sie sich nicht wie eine gewöhnliche Emulsion, die sich nach einiger Zeit entmischt, sondern |
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ist thermodynamisch stabil. |
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%Die Einteilung der mizellaren Systeme erfolgt nach Winsor in Typ I (Mizellen, Öl in Wasser), Typ |
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%II (inverse Mizellen, Wasser in Öl) und Typ III (Mittelphasenmikroemulsion). |
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\begin{figure} |
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\includegraphics[scale=0.75, trim=1.2cm 10cm 0cm 0cm]{bilder/Tensidsysteme} |
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290 |
\caption[Tensidsysteme]{Schematische Darstellung von Tensidsystemen: Inverse Mizellen (Winsor Typ |
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291 |
II+), Mizellen (Winsor Typ II-) und Mittelphasenmikroemulsion (Winsor Typ III)} |
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292 |
\end{figure} |
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\subsection{Aufbau} |
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297 |
Tenside setzen sich aus einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (hydrophoben) Teil |
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298 |
zusammen. Der polare Teil enthält eine funktionelle Gruppe. Anhand dieser unterscheidet man |
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nichtionische, anionische, kationische und amphotere (zwitterionische) Tenside. |
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300 |
Nichtionische Tenside enthalten keine dissoziierbaren funktionellen Gruppen, daher trennen sie sich |
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301 |
beim lösen in Wasser nichtwie ionische Tenside in Ionen auf. Als polare Gruppen sind Hydroxy- |
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302 |
$(-OH)$ und Ethergruppen $(-O-)$ vertreten. Durch den stark elektronegativen Sauerstoff wird das |
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303 |
hydrophile Molekülteil polarisiert, wodurch die Eigenschaften der nichtionischen Tenside der denen |
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304 |
der anionischen ähneln. Der unpolare Anteil ist hier oft ein Fettalkohol oder Oktyl- bzw. |
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305 |
Nonylphenol. |
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306 |
Anionische Tenside enthalten eine negativ geladene funktionelle Gruppe. Typisch sind Carboxylate |
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307 |
$(-COO^-)$, Sulfonate $(-SO_3^-)$ oder Sulfate $(-OSO_3^-)$. Unpolarer Teil ist in der Regel ein |
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308 |
Alkylrest. |
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309 |
Kationische Tenside enthalten eine positiv geladene funktionelle Gruppe, meist eine quartäre |
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310 |
Ammoniumgruppe $(R_4N^+)$. Die unpolaren Alkylreste sind um die Ammoniumgruppe herum angelagert. |
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311 |
Amphotere Tenside enthalten sowohl eine negative, als auch eine positive funktionelle Gruppe. |
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312 |
Häufig ist eine Carboxylatgruppe kombiniert mit einer quartären Ammoniumgruppe. |
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313 |
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\subsection{Einfluss auf die Eigenschaften} |
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316 |
Die Löslichkeit von Tenside wird bei abnehmender Temperatur vom sogenannten Krafft-Punkt bestimmt. |
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317 |
Unterhalb einer für das Tensid spezifischen Temperatur wird die Löslichkeit des Tensids in Wasser |
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318 |
so klein, dass die CMC nicht erreicht wird. |
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319 |
Die Löslichkeit nichtionischer Tenside wird bei steigender Temperatur vom Cloud-Punkt bestimmt. |
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320 |
Oberhalb einer spezifischen Temperatur trennen sich Tensid und Wasser, die Lösung trübt sich. Die |
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321 |
trübe Phase besteht aus Mizellen die aufgrund von verstärkten Wechselwirkungen kondensiert sind. |
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322 |
Bei ionischen Tensiden wird dieses Effekt nicht beobachtet, da hier eine elektrostatische Abstoßung |
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323 |
zwischen den Mizellen stattfindet. \cite{Memminger} |
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324 |
Ein weiterer Effekt ist die Ausfällung von anionischen Tensiden durch Bildung von sogenannten |
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325 |
Kalkseifen. Diese unlöslichen Verbindungen entstehen vor allem durch eine Reaktion des Tensids mit |
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326 |
den zweiwertige Kationen der Erdalkalimetalle. |
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328 |
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%\subsection{Wirkungsweise} |
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330 |
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331 |
%Durch das Anlagern der Tensidmoleküle an Grenzflächen wird die Grenzflächenspannung erniedrigt und |
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332 |
%dadurch der Übergang zwischen den zwei nicht mischbaren Phasen erleichtert. Das Tensid wirkt |
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333 |
%lösungsvermittelnd. Deutlich wird dieser Effekt nach Überschreitung der CMC. Tensidmoleküle lagern |
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334 |
%sich mit dem unpolaren Teil um die Schadstoffmoleküle an um sich dann als Mizellen im polaren |
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335 |
%Wasser aufzuhalten. Löst sich das Tensid in beiden Phasen etwa gleich gut, kann |
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336 |
%Mittelphasenmikroemulsion entstehen. Dabei liegen dann Mizellen und inverse Mizellen gleichzeitig |
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337 |
%vor. Es existieren dann drei Phasen: Die Wasserphase, die NAPL-Phase und die Mittelphase. |
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338 |
%Die Grenzflächenspannungen zwischen der Mittelphase und den beiden Randphasen (Wasser und NAPL) |
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339 |
%sind extrem niedrig, so dass der Übergang von Molekülen in die Mittelphase stark erleichtert wird. |
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340 |
%Aus diesem Grund ist das Solubilisierungspotential so groß. Mikroemulsionen sind thermodynamisch |
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341 |
%stabil, sie trennen sich nicht wie Makroemulsionen nach einiger Zeit wieder auf. Durch die hohe |
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342 |
%Stabilität lassen sie sich wie eine einzelne Phase behandeln. |
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343 |
%Tenside können aufgrund ihrer Eigenschaften die Auflösung des Schadstoffs beschleunigen |
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344 |
%(Solubilisierung) oder es durch herabsetzen seiner Grenzflächenspannung zum fließen bringen |
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345 |
%(Mobilisierung). |
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347 |
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348 |
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349 |
%\section{Randbedingungen} |
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%Kalkseifen: Unlöslicher Nierderschlag von anionischen Tensiden mit Erdalkali-Kationen |
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352 |
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353 |
%\subsection{Bodeneigenschaften} |
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354 |
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355 |
%\subsektion{Grundwasserchemie} |
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