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1 \chapter{Versuchsbeschreibung}
2 \label{Versuchsbeschreibung}
3
4 Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei Versuchsreihen durchgeführt und dabei 15 Tenside hinsichtlich
5 ihrer Eignung zur Solubilisierung von Schwefelkohlenstoff untersuch.
6 Ein erstes Screening, diente einer Vorauswahl. Für die hier ausgesuchten Tenside wurde anschließend
7 der Einfluss der Tensidkonzentration und schließlich der Einfluss von ein- und zweiwertigen
8 Kationen untersucht.
9
10 Das grundsätzliche Vorgehen war immer gleich: Tensid, Salz und Wasser wurden in definierten
11 Massenverhältnissen gemischt und der mit Oil Red angefärbte Schwefelkohlenstoff im Überschuss
12 zugegeben. Die Ansätze wurden gut vermischt und in einem Wasserbad bis zur
13 Gleichgewichtseinstellung stehen gelassen.
14 Aus der leichten Phase wurde eine Probe abgenommen und in Methanol im Verhältnis 1/100 verdünnt.
15 Die Auftrennung und Konzentrationsmessung erfolgte mittels HPLC-UV/VIS. Des weiteren wurde die
16 Dichte, die Oberflächenspannung und das Gesamtvolumen der leichten Phase ermittelt. Außerdem wurde
17 das äußere Erscheinungsbild der Proben zu einer ersten optischen Bewertung herangezogen. Dabei
18 wurde die Ausbildung einer Mittelphase, Trübung der leichten Phase und Abgrenzung der entstandenen
19 Phasen zueinander betrachtet.
20
21
22 \section {Versuchsreihe 1: Screening von 15 verschiedenen Tensiden}
23
24 Diese erste Versuchsreihe diente dazu, eine Vorauswahl von Tensiden zu treffen, die dann weiter
25 untersucht werden sollten. Der Test wurde in drei Stufen durchgeführt. Zunächst wurde je 0,2 \%
26 Tensid und 0,5 \% Calciumchlorid im Gesamtansatz angesetzt. Im zweiten Schritt wurde die
27 Tensidkonzentration auf 2\% erhöht um über der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) zu
28 liegen und wiederum 0,5 \% Calciumchlorid zugegeben. Zum dritten wurden Ansätze mit 2 \% Tensid und
29 6,5 \% Natriumchlorid für diejenigen Tenside hergestellt, die mit Calciumchlorid unlöslich waren.
30
31 \subsection{Versuchsdurchführung}
32
33 Zuerst wurde eine Salzlösung mit 0,5 \% Calciumchlorid hergestellt. Die Tenside wurden in 100
34 ml-Glas-Flaschen eingewogen und mit der Salzlösung auf 100 \% aufgefüllt. Von diesen
35 Tensid-Salzlösungen wurden 15 ml in in 40 ml-Vials überführt, ein kleiner Rührfisch hinzugefügt und
36 die Vials mit Mininert-Ventilen verschlossen. Mittels Mikroliterspritze wurde durch das im Ventil
37 integrierte Septum  je 2,5 ml Schwefelkohlenstoff zugegeben.
38 Die Ansätze wurden zehn Minuten lang gerührt und anschließend in ein auf 20°C temperiertes
39 Wasserbad gestellt. Dieser Vorgang wurde noch zweimal an nachfolgenden Tagen wiederholt. Danach
40 wurden die Vials mehrere Tage im Wasserbad stehen gelassen, um eine Trennung der Phasen bzw. ein
41 Absetzen der ungelösten Schweranteile zu erreichen.
42 Nach rund einer Woche wurden die Ansätze beprobt und untersucht. Zunächst wurde die Höhe der
43 leichten Phase gemessen und daraus das Volumen bestimmt. Dann wurden Proben genommen und mittels
44 HPLC-Analyse die Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff bestimmt. Schließlich wurde eine
45 weitere Probe genommen um die Dichte und die Oberflächenspannung zu messen.
46
47 \subsubsection{Herstellen der Salzlösung}
48
49 Bezogen auf einen Liter Wasser entsprechen 0,5 \% eigentlich fünf Gramm pro Liter. Da das
50 Calciumchlorid jedoch in hydratisierter Form als $CaCl_2*2H_2O$ vorlag, musste der Wasseranteil
51 berücksichtigt und die entsprechende Menge neu berechnet werden.
52 \begin{sloppypar}
53 Hierzu wurden zunächst die Molmassen von Calciumchlorid und von Wasser ermittelt und dann der
54 molare Massenanteil des Calciumchlorids an der Gesamtmasse berechnet. $CaCl_2$ hat eine molare
55 Masse von 110 g/mol, zwei Wassermoleküle wiegen 36 g/mol. Daraus folgt eine Gesamtmasse von 146
56 g/mol. Der Anteil von $CaCl_2$ an der Gesamtmasse beträgt dann 75,34\%. Demnach entsprechen 1,33 g
57 des hydratisierten Calciumchlorids einem Gramm reinem Calciumchlorid. Für 0,5\%
58 Calciumchloridlösung werden $1,33 * 5 = 6,64 [g/L]$ des hydratisierten Calciumchlorides benötigt.
59 Da zwei Liter Salzlösung hergestellt werden sollten, wurden 13,27 g hydratisiertes Calciumchlorid
60 in ein Becherglas eingewogen. Das Salz wurde mit Hilfe eines Feststofftrichters in einen 2
61 L-Messkolben überführt, Becherglas und Trichter dreimal  nachgespült und der Kolben mit
62 bidestiliertem Wasser mit einer Restleitfähigkeit von $0,055 µS/cm$ aufgefüllt. Durch schwenken und
63 vorsichtiges Schütteln wurde das Salz gleichmäßig gelöst. Anschließend wurde die Salzlösung in eine
64 Glasflasche umgefüllt.
65 \end{sloppypar}
66
67 Ebenso wurde eine Salzlösung aus Natriumchlorid hergestellt, wobei dieses Salz in Reinform vorlag.
68 Allerdings sollte eine Lösung gleicher Ionenstärke hergestellt werden. Dazu musste die Ionenstärke
69 der Calciumchloridlösung berechnet und die Konzentration der Natriumchloridlösung darauf angepasst
70 werden. Die Ionenstärke lässt sich mit folgender Gleichung (4.1)
71 berechnen.
72  \begin{equation} I_c = \frac{1}{2} * \sum_{i=1}^n c_i * z_i^2 \end{equation}
73 Hierbei ist $c_i$ die Molarität der jeweiligen Ionensorte in mol/L und $z_i$ die Ladungszahl der
74 jeweiligen Ionen. Die Molarität in mol/L berechnet sich als Konzentration [g/L] / Molmasse [g/mol].
75 Für die Calciumchloridlösung ergibt sich hier eine Ionenstärke von 0,52 mol/L.
76 Stellt man nun die Formel um, kann die Konzentration an Natriumchlorid für eine Lösung mit gleicher
77 Ionenstärke wie die Calciumchloridlösung berechnet werden. Die Molarität berechnet sich dann gemäß:
78 $c_{Na} + c_{Cl} = 2 * I_c $ und die Konzentration in g/L ergibt sich aus  Molarität [mol/L]/
79 Molmasse [g/mol]. Die gesuchte Kontzentration der Natriumchloridlösung beträgt 14,47 g/L, was 1,447
80 \% entspricht.
81
82 \subsubsection{Herstellen der Tensid-Salzlösung}
83
84 Die Tenside wurden in 80 ml-Glasflachen eingewogen und mit Salzlösung auf 80 g aufgefüllt. Für die
85 0,2 \%-Tensidlösungen wurden 0,16 g Tensid und für die 2 \%- Tensidlösungen wurden 1,6 g Tensid auf
86 eine Gesamtmasse von 80 g eingewogen. Da nicht alle Tenside unverdünnt vorlagen, mussten die
87 Ausgangskonzentration berücksichtigt werden.
88 Die Ausgangskonzentrationen der verdünnten Tenside und die daraus resultierende einzuwiegende Masse
89 auf 80 g sind in der folgenden Tabelle vermerkt.
90
91
92
93 %\vspace{12 pt}
94 %\begin{flushleft}
95 %\begin{tabular}{l|c|c|c}
96 %\bf Name & \bf Ausgangskonzentration & \bf 0,2\% &  \bf2,0\% \\ [0.5ex] \hline
97 %Enordet & 26,12\% &  0,61 g & 6,13 g\\
98 %SDS & 95\% & 0,17 g & 1,68 g \\
99 %DSSS & 96\% & 0,17 g & 1,67 g \\
100 %Lutensol ON 60 & 60\%&0,27 g& 2,67 g
101 %\end{tabular}
102 %\end{flushleft}
103 %\caption{Tensidmassen bei 0,2\% und 2\% Tensid auf 80 ml L"osung}
104 %\label{tab:Tensidkonzentrationen}
105 %\vspace{12 pt}
106
107 In die Glasflaschen wurde außerdem ein Rührfisch gegeben und die Tenside unter Rühren und
108 Wärmezufuhr gelöst.
109 Schon beim Ansatz der Lösungen mit nur 0,2 \% Tensid wurden bei einigen Tensiden nicht erwünschte
110 Effekte deulich. SDS löste sich sehr schlecht, so dass die Lösung auch nach stundenlangem Rühren
111 und tagelangem Stehenlassen immer noch weiße Flöckchen enthielt. DSSS bildete ein Gel aus und
112 Enordet eine seifige, trübe Lösung. Von diesen drei Tensiden wurde lediglich mit Enordet eine
113 Lösung mit 2\% Tensid angesetzt, wobei sich der Trübungseffekt verstärkte und die seifige Lösung
114 sich in der Flasche nach längerem stehenlassen nach unten absetzte, so dass oben eine klare,
115 viskose Flüssigkeit war.
116 Aufgrund dieser negativen Effekte mit der Calciumchloridlösung wurden diese drei Tenside
117 versuchsweise in Natriumchloridlösung gelöst. Doch auch hier traten wieder die selben Effekte auf.
118 SDS und DSSS wurden schließlich ganz von weitern Versuchen ausgeschlossen. Enordet wurde zusätzlich
119 ohne Salz in Reinstwasser angesetzt.
120
121
122 \subsubsection{Batchansätze}
123
124 15 ml der Tensid-Salzlösungen wurden in 40 ml-Vials pipettiert. Die Vials wurden mit
125 Mininert-Ventildeckeln fest verschraubt. Dann wurden jeweils 2,5 ml des angefärbten
126 Schwefelkohlenstoffs zugegeben. Hierzu wurde eine 2,5 ml-Microliterspritze verwendet und das Vial
127 mit einer zweiten dünnen Nadel entlüftet. Durch das Entlüften wird ein Überdruck im Vial vermieden
128 und eine verlustarme Überführung des Schwefelkohlenstoffs ermöglicht.
129 Nach sämtlichen Zugaben wurden die Vials gewogen, um die exakt zugegebene Masse zu ermitteln.
130 Die Probenansätze wurden 10 Minuten lang gerührt bzw. geschüttelt und in ein auf 20°C temperiertes
131 Wasserbad gestellt.
132
133 \subsection{Probename}
134
135 Neben der Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff wurden auch Oberflächenspannung, Dichte und
136 Volumen der leichten Phase bestimmt.
137
138 \subsubsection{Volumen der leichten Phase}
139
140 Zur Ermittlung des Volumens wurde zunächst der Innendurchmesser der Vials durch messen der
141 Außendurchmessers mittels einer Schieblehre abgeschätzt. Dann wurde mit einem Höhenanreißer die
142 untere und obere Grenze der leichten Phase gemessen und so die Höhe der leichten Phase bestimmt.
143 Über die Formel für das Zylindervolumen $V_z = 1/4*\pi*d^2*h$ lässt sich nun das Volumen der
144 leichten Phase angeben.
145
146 \subsubsection{Konzentration von Schwefelkohlenstoff in der leichten Phase}
147
148 Die Konzentration wurde photometrisch bestimmt. Für die Messung wurde eine Verdünnung der Probe mit
149 Methanol im Verhältnis 1:100 hergestellt. Hierzu wurden 10 ml Methanol in einem Vial vorgelegt. Von
150 der leichten Phase der Probe wurde ein Milliliter abgenommen und durch ein Septum in das vorgelegte
151 Methanol gegeben. Bei der Abnahme der Probe war wieder eine Belüftung des Vials mit eine feinen
152 Nadel nötig. Auch hier wurden die Verdünnungsvials nach jeder Zugabe gewogen um den wirklichen
153 Verdünnungsfaktor zu erhalten. Von der Verdünnung wurde dann direkt nach dem Wiegen ein Teil
154 mittels Mikroliterspritze durch das Septum abbenommen und in zwei Minivial überführt. Davon wurde
155 eines zur HPLC-Analyse ins Labor gegeben und das zweite als Rückstellprobe in den Kühlraum gestellt.
156
157 \subsubsection{Dichte und Oberflächenspannung}
158
159 Die Dichtebestimmung wurde durch wiegen eines definierten Volumens vorgenommen. Von den Proben
160 wurden 2,5 ml abgenommen. Dabei musste das Vial belüftet und außerdem die Probe blasenfrei und
161 langsam, so dass ein Aufkochen durch zu starken Unterdruck vermieden wurde, entnommen werden. Die
162 Probe wurde in ein kleins Glas mit Gummistopfen gegeben und die Masse der Probe bestimmt.
163 Die Oberflächenspannung erfolgte direkt im Anschluss an die Dichtebestimmung mit denselben Proben.
164 Zur Messung wurde ein Blasendruck-Tensiometer der Firma Sinterface verwendet. Die Messung erfolgte
165 im sogenannten Fast-Scan-Mode der nur etwa fünf Minuten pro Probe dauerte.
166
167 %\subsection{Material}
168
169 %Für die Herstellung und Aufbewahrung der Salzlösungen und der Tensidlösungen wurden
170 %Wasser mit einer Restleitfähigkeit von 0,045 µS. Die Probenansätze, sowie die Verdünnung mit
171 %Methanol erfolgten in 40 ml-Vials mit flachem Boden und Mininert-Ventildeckeln. Zur Probenahme
172 %wurde eine gasdichte 100 µl-Spritze bzw. für die Dichtebestimmung eine 2,5 ml-Spritze verwendet.
173
174 \subsection{Ergebnisse}
175
176 \subsubsection{Auswertung der Proben mit 0,2\% Tensid im Ansatz}
177
178 Zum Zeitpunkt der Probenahme, eine Woche nach dem Ansetzen, hatten sich die Phasen teilweise noch
179 nicht eindeutig getrennt. Dies erschwerte die Messung der Phasenhöhe, die zur Ermittlung des
180 Volumens benötigt wurde. Bei Lutensol FSA10 war die leichte Phase noch sehr von trüben Schlieren
181 durchsetzt, so dass die untere Phasengrenze nicht bestimmt werden konnte. Bei Brij 97 war die
182 leichte Phase milchig weiß. Da es nicht sicher war ob die Lösung noch klar werden würde, wurde hier
183 auf die Beprobung verzichtet und abgewartet wie sich die später angesetzte Probe mit 2\% Tensid
184 entwickeln würde. Auch andere Tenside zeigten eine leichte Trübung, die sich allerdings nach unten
185 absetzte. Hier erfolgte die Höhenmessung an der oberen Grenze der Trübung.
186 Wegen der durch die Trübung verursachten Ungenauigkeit bei der Höhenmessung und des durch messen
187 des Außendurchmessers abgeschätzten Innendurchmessers ist die Angabe des Volumens nicht als exakter
188 Wert zu verstehen.
189
190 Die Konzentrationsbestimmung ergab Schwefelkohlenstoffgehalte zwischen 3,91 g/L und 6,52 g/L. Der
191 niedrigste Wert wurde bei der BASF-Tensidmischung, der höchste bei Brij 98 gefunden. Wobei die
192 gemessenen Konzentrationen nur unwesentlich über der Löslichkeit von Schwefelkohlenstoff in reinem
193 Wasser (2 g/L bei 20°C) liegen.
194
195 Die gemessene Dichte der Proben Lagen zwischen 0,997 g/L bei Lutensol FSA10 und 1,084 g/L bei Brij
196 98. Zum Vergleich wurde die Dichte der jeweils für die Ansätze verwendeten Tensid-Salzlösung
197 gemessen. Der Vergleich ergab, dass die Dichte der Proben etwas über der Dichte der zugehörigen
198 Tensid-Salzlösung lag.
199
200 Auch bei der Oberflächenspannung wurden die Proben und die entsprechenden Tensid-Salzlösungen
201 miteinander verglichen. Erwünscht ist eine deutlich Abnahme der Oberflächenspannung in der Probe.
202 Am Besten war das Verhältnis von der Oberflächenspannung von Probe zu Tensid-Lösung bei Brij 58, am
203 schlechtesten bei der BASF-Tensidmischung. Bei der BASF-Tensidmischung lag die Oberflächenspannung
204 in der Probe bei 57,38 mN/m, was im Vergleich sehr hoch ist. Die Ergebnisse sind in Tabelle
205 \ref{tab:V1_0,2} zusammengefasst.
206
207
208 \subsubsection{Auswertung der Proben mit 2\% Tensid im Ansatz}
209
210 Fast alle Proben waren mehr oder weniger trüb, Brij 97 war wieder milchig weiß und blieb auch so,
211 Uniperol EL war leuchtend Gelb aber nicht trüb.
212 Bei der Probenahme für die Konzentrationsmessung wurden die trüben Schlieren bei Lutensol ON 60 so
213 stark aufgewirbelt, dass keine repräsentative Probe mehr zu entnehmen war. Daher wurde hier auf die
214 Konzentrationsbestimmung verzichtet. Die niedrigste $CS_2$- Konzentration wurde mit 4,79 g/L bei
215 der BASF-Tensidmischung gefunden, die höchste mit 103,06 g/L bei Brij 97. Diese Konzentration ist
216 im Vergleich zu den anderen Proben extrem hoch, der Mittelwert aller untersuchter Proben lag bei
217 32,05 g/L.
218
219 Die Dichte der Proben lag zwischen 1,013 g/L und 1,051 g/L. Anders als bei den Proben mit 0,2\%
220 Tensid im Ansatz war die Dichte der Proben hier im Durchschnitt etwas niedriger als die Dichte der
221 zugehörigen Tensid-Salzlösungen.
222
223 Beim Vergleich der Oberflächenspannung von Proben und Tensidlösungen wurde der niedrigste Wert für
224 Brij S20 ermittelt, gefolgt von Brij 98 und Uniperol EL. Auffällig war, dass die
225 Oberflächenspannung der BASF-Tensidmischung in der Probe wieder deutlich an anstieg im Vergelich
226 zur Tensid-Lösung und auch absolut wieder den fast gleichen Wert von 57,54 mN/m erreicht wie auch
227 schon bei den Ansätzen mit 0,2\% Tensid. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle
228 \ref{tab:V1_2,0} zusammengefasst.
229
230 \input{V1_Tabelle0,2}
231 \input{V1_Tabelle2,0}
232
233 %\begin{flushleft}
234 %\begin{figure}
235 %\includegraphics[scale=0.9, trim=1.5cm 3cm 0cm 0cm]{bilder/V1_Tabelle_0,2}
236 %\caption[Tabelle_V1]{Messwerte von Versuch 1: Screening von 15 verschiedenen Tensiden}
237 %\end{figure}
238 %\end{flushleft}
239
240 \subsection{Bewertung der Ergebnisse}
241
242 Dieser erste Versuch sollte die grundsätzliche Eignung verschiedener Tenside für die
243 Solubilisierung von Schwefelkohlenstoff zeigen und diente so einer Vorauswahl für weiterführende
244 Versuche.
245 Als erstes schieden die Tenside aus, die sich nicht wie gewünscht in der Salzlösung lösen ließen.
246 Dies galt für SDS, welches sich trotz Wärmezufuhr und langem Rühren nicht löste, und für DSSS, 
247 welches auf die Anwesenheit von Kationen mit Gelbildung reagierte. Zwar war auch Enordet
248 problematisch, da die Tensid-Salzlösung stark getrübt und viskos war,  es wurde aber zunächst nicht
249 von weiteren Versuchen ausgeschlossen, sondern ohne Salz in reinem Wasser angesetzt. Die genannten
250 Effekte waren schon bei der geringen Tensidkonzentration von nur 0,2\% sichtbar und wurden bei der
251 höheren Konzentration von 2\%  noch verstärkt.
252 %Von den mit Schwefelkohlenstoff angesetzten Proben wurden einige nicht vollständig untersucht
253 %werden aufgrund ihres Verhaltens oder Aussehens. Bei den Proben mit 0,2\% Tensid wurde Brij 97
254 %aufgrund der milchig-weißen Farbe der leichten Phase auf eine beprobung verzichtet und bei Lutensol
255 %FSA10 konnte das Volumen und die Oberflächenspannung auf Grund der starken Inhomogenität der Probe
256 %nicht gemessen  werden.
257 Die gemessenen Konzentrationen an gelöstem Schwefelkohlenstoff lagen bei den Proben mit 0,2\%
258 Tensid mit 3,91 g/L - 6,53 g/L erwartungsgemäß kaum über der Löslichkeit in reinem Wasser, welche 2
259 g/L beträgt.
260 Die Oberflächenspannung der Probe blieb im Vergleich mit der Oberflächenspannung der
261 Tensid-Salzlösung ungefähr konstant.
262
263 Bei der Untersuchung der Proben mit 2\% Tensid im Ansatz traten deutliche Unterschiede zwischen den
264 unterschiedlichen Tensiden hinsichtlich der Konzentration von gelöstem Schwefelkohlenstoff auf. Die
265 gemessenen Konzentrationen reichten von 4,79 g/L (BASF-Tensidmischung) bis 103,06 g/L(Brij 97).
266 Dies war allerdings mit Abstand die höchste Konzentration, denn die zweithöchste gemessene
267 Konzentration lag bei gerade 51,43 g/L (Lutensol FSA10).
268 Nach Betrachtung der Konzentration war Brij 97 mit Abstand das effizienteste Tensid, gefolgt von
269 Lutensol FSA10 mit 51,43 g/L, Uniperol EL mit 48 55 g/L, Igepal mit 47,51 g/L und Enordet in
270 destilliertem Wasser mit 41,7 g/L. Alle weiteren Tenside wiesen ein deutlich schlechteres
271 Solubilisierungspotential auf.
272 Sortiert nach dem Oberflächenspannungsverhältnis zwischen Probe und Tensid-Salzlösung ergibt sich
273 eine andere Reihenfolge. Diese lautet dann Brij 98, Brij S20, Uniperol EL, Brij 97 und Enordet in
274 destilliertem Wasser. Bei Lutensol FSA10 und Igepal lag die Oberflächenspannung der Probe über der
275 der Tensid-Salzlösung. Allerdings sind die Messergebnisse für die Oberflächenspannungen kritisch zu
276 bewerten, da die Proben wärend der Messung schäumten. Durch den Schaum ist möglicherweise ein
277 Gegendruck entstanden, so dass möglicherweise zu hohe Werte gemessen wurden.
278 Die Ergebnisse sind in Abbildung 4.2 grafisch dargestellt.
279
280
281 \begin{figure}
282 \includegraphics{bilder/V1_uebersicht0,2}
283
284 \includegraphics{bilder/V1_uebersicht2,0}
285 \caption[bilder_V1]{Vergleich der Messwerte der untersuchten Tenside bei 0,2\% und bei 2\% Tensid im Ansatz}
286 \end{figure}
287
288 \section {Versuchsreihe 2: Einstellen der optimalen Tensidkonzentration}
289
290 Aus den von im ersten Versuch untersuchten Tensiden sollten einige ausgewählt und für diese die
291 optimale Tensidkonzentration ermittelt werden, also die Konzentration bei der am meisten
292 Schwefelkohlenstoff gelöst werden kann.
293 Hierzu wurde eine Verdünnungsreihe hergestellt, wobei die Tensidkonzentration variierte und die
294 Konzentration an Salz und Schwefelkohlenstoff konstant gehalten wurde.
295
296 \subsection{Versuchsdurchführung}
297
298 Die Auswahl der ersten zwei untersuchten Tenside erfolgte hauptsächlich anhand des
299 Oberflächenspannungsverhältnisses der Proben mit 2\% Tenside im Ansatz, aber auch die
300 Phasentrennung und das Aussehen der leichten Phase wurde berücksichtigt. Eine Auswhl nach der
301 gelösten Konzentration war durch eine verzögerte Analyse der Proben seitens des Labors zunächst
302 nicht möglich. So wurden zunächst die Tenside Brij 98 und Brij S20 ausgewählt und nachträglich,
303 nach erhalt der Messwerte aus dem Labor, zusätzlich Brij 97.
304 Zunächst wurden die gewünschten Konzentrationen an Tensid im Ansatz festgelegt und abhängig davon,
305 sowie vom Gesamtvolumen der Vials, wurden die Massenanteile der übrigen Komponenten berechnet. Pro
306 Reihe wurden acht Proben mit Tensidkonzentrationen zwischen 0,1 \% und 3,5 \% angestzt. Zu beachten
307 war hier außerdem, dass sowohl Tenside als auch das Salz nicht direkt zugegeben werden konnten,
308 sondern vorher Stammlösungen hergestellt werden mussten. Die Konzentration dieser Stammlösungen
309 sind in der Berechnung der Massenanteile zu berücksichtigen.
310 Das berechnete Volumen der Tensidlösung, der Salzlösung und destilliertes Wasser wurden in die
311 Vials gegeben, die einzelnen Zugaben gewogen und nach verschließen der Vials der angefärbte
312 Schwefelkohlenstoff über die Mininert-Ventile zugegeben.
313
314 \subsubsection{Herstellen der Stammlösungen}
315
316 Die Tenside sollten als zehnprozentige Lösungen hergestellt werden. Hierzu wurden zunächst die
317 Tenside und dann die benötigte Menge an Wasser in 100 ml-Glasflaschen eingewogen. Da alle hier
318 getesteten Tenside unverdünnt vorlagen wurden je fünf Gramm Tensid auf 50 g Wasser angesetzt. Die
319 Flaschen wurden mit einem Rührfisch versehen und die Tenside durch rühren unter leichter Erwärmung
320 in Lösung gebracht.
321 Ebenso wurde eine Salzlösung mit 20 \% Calciumchlorid hergestellt. Hier war wie beim ersten
322 Screening (Versuch 1) zu beachten, dass das Salz in hydratisierter Form vorlag und der dort
323 berechnente Korrekturfaktor von 1,33 einzurechnen war.
324 Durch rühren wurden die Tenside beziehungsweise das Salz vollständig gelöst.
325
326 \subsubsection{Batchansätze}
327
328 Für diesen Versuch wurden 20 ml-Vials verwendet. Diese hatten ein besseres Verhältnis von Länge zu
329 Grundfläche, so dass die einzelnen Phasen höher waren. Dadurch wird der Fehler den man bei der
330 Bestimmung des Volumens mach kleiner. Zudem wurde der Durchmesser der Vials nicht abgeschätzt,
331 sondern die Vials kalibriert. Hierzu wurden drei Vials zunächst bis zum über die Rundung des Bodens
332 hinaus mit Wasser gefüllt, die Höhe gemessen, ein definiertes Volumen Wasser zugegeben und wieder
333 die höhe gemessen. Durch umstellen der Volumenformel für Zylinder lässt sich so der Durchmesser
334 errechnen. Der Mittelwert der durch diesen Versuch gefundenen Durchmesser wurde später für die
335 Bestimmung der Volumen der leichten Phase der Proben verwendet.
336 In die Vials wurde zuerst das jeweils berechnete Volumen der Tensidlösung, dann das der Salzlösung
337 und das durch Differenzbildung aus Gesamtvolumen und den übrigen Komponeten ermittelte Volumen an
338 destilliertem Wasser gegeben. Zuletzt wurde der Schwefelkohlenstoff durch die Mininert-Ventile
339 zugegeben. Die Vials wurden nach jeder Zugabe gewogen.
340 Die Proben wurden durch schütteln gut vermischt und in das auf 20°C temperierte Wasserbad gestellt.
341
342 \subsection{Probename}
343
344 Brij 98 hatte sich auch nach über einer Woche im Wasserbad kaum abgesetzt, so dass die leichte
345 Phase wolkig-trüb war. Beim Versuch eine Probe zu entnehmen wurde die trüben Schlieren bereits
346 durch das Einstechen der Kanüle stark aufgewirbelt. Daher und aufgrund der eher geringen
347 Konzentration, die beim Screening beim Ansatz mit 2\% Tensid gemessen worden war, wurde auf die
348 Beprobung verzichtet. Bei Brij S20 hatten sich die Phasen gut getrennt und die leichte Phase war
349 klar geworden. Dagegen war die leichte Phase von Brij 97, wie auch in den vorangegangenen
350 Versuchen, milchig-weiß, bei den Proben mit höher Tensidkonzentration schwach rosa.Hier wurde nun
351 versucht, die Trennung durch Zentrifugieren zu verbessern. Dafür wurden zunächst die zwei Vials mit
352 Wasser gefüllt um gefahrlos zu testen, ob die Vials die Belastungen aushalten. Nachdem hier keine
353 Probleme auftraten wurden die Proben mit Brij 97 in die Zentrifuge gestellt. Dies funktioneirte
354 leider nicht so problemlos, da die Mininert-Ventile länger als die zuvor verwendeten einfachen
355 Schraubkappenl waren und daher die Gondeln der Zentrifuge nicht abkippen konnen. Durch die
356 auftretenden Scherkräfte wurden zwei der Mininert-Ventile verbogen und die Proben zerstört.
357 Untersucht wurden Volumen der leichten Phase, Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff in der
358 leichten Phase, Dichte und Konzentration. Die Untersuchung und Beprobung erfolgte analog zum
359 vorigen Versuch.
360
361 Zu einem späteren Zeitpunkt wurde zudem die Messung der Viskosität für Brij 97 durchgeführt.
362 Der Aufbau des verwendeten Ubbelohde-Viskosimeters ist in Abbildung 4.3 dargestellt. Die Probe wird
363 über Rohr C eingefüllt und sammelt sich an desen unterem Ende in einem Voratsgefäß. Dieses ist über
364 ein U-Rohr mit dem Niveaugefäß (D) verbunden, an das  zum einen die Kapillare(I) und zum anderen
365 ein Belüftungsrohr (A) angeschlossen sind. Oberhalb der Kapillare befindet sich das Messgefäß (E).
366 Oberhalb und unterhalb de Messgefäßes befindet sich eine Markierung. Die Probe wird in der Regel
367 durch anlegen eines Unterdruckes an Rohr B in das Messgefäß gesaugt. Dann wird das Belüftungsrohr
368 geöffnet, sodass der Flüssigkeitsfilm unterhalb der Kapillare abreißt, es entsteht das sogenannte
369 hängende Niveau. Die Probe wird durch die Kapillare ablaufen gelassen und die Zeit gestoppt, die
370 die obere Grenzfläche benötigt um den Weg zwischen oberer und unterer Markierung des Messgefäßes
371 zurückzulegen.
372
373 Aufgrund der hohen Flüchtigkeit des Schwefelkohlenstoffs, wurde die Flüssigkeit nicht wie normal
374 üblich durch Anlegen eines Unterdruckes an Rohr B nach oben gesaugt, sondern durch Erzeugen eines
375 Überdrucks an Rohr C in das Messgefäß gedrückt.
376
377 \noindent Zunächst wurde die Kapillarkonstante bestimmt. Hierzu wurden zunächst mehrere Messungen
378 mit bidestilliertem Wasser durchgeführt. Die dynamische Viskosität von Wasser beträgt 1 Pa*s
379 (Pascalsekunde, ebenfalls gebräuchlich: $Ns/m^2$).
380 Für die Messung wurden rund drei Milliliter Probe benötigt. Die Messung wurde jeweils dreimal
381 wiederholt und der Mittelwert zur Berrechnung der Viskosität verwendet. Die dynamische Viskosität
382 berechnet sich aus Kapillarkonstante mal Zeit.
383
384 %Bild Ubbelohde aus Viskosität Uni-Siegen
385 \begin{figure}
386 \centering
387 \includegraphics[scale=0.55]{bilder/Ubbelohde}
388 \caption[Viskosimeter]{Ubbelohde-Viskosimeter}
389 \end{figure}
390
391
392 \subsection{Ergebnisse}
393
394 Die Bestimmung des Volumens ist bei diesem zweiten Versuch genauer als beim vorangegangenen
395 Versuch, da das Volumen der Vials kalibriert wurde und  das Verhältnis von Höhe zu Duchmesser
396 größer ist. Somit wirkt sich der Messfehler durch die Höhenmessung geringer aus.
397
398 \subsubsection{Auswertung der Reihe mit Brij S20}
399
400 Für Brij S20 wurden Konzentrationen an gelöstem $CS_2$ von 7,38 g/L bis 72,72 g/L gemessen. Die
401 höchste Konzentration wurde bei der Probe mit knapp 3 \% Tensid im Ansatz gefunden.
402 Die Dichte lagen zwischen 1,05 g/L und 1,11 g/L. Mit steigender Tensidkonzentration im Ansatz nahm
403 die Dichte der leichten Phase ab.
404 Hier wurden nun nicht die Oberflächenspannungen von Probe und Stammlösung verglichen wie in Versuch
405 1, sondern die Oberflächenspannung wurde mit der Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff in
406 der leichten Phase verglichen. Dies ist nachfolgend in Diagramm
407 % \Ref{Fig:XX}
408 XXXXXX dargestellt.
409 Die Oberflächenspannung nimmt ab, während die Konzentration steigt und umgekehrt. Die Messwerte
410 dieses Versuchs sind in Abbildung 4.4 tabellarisch aufgeführt. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind
411 in Tabelle \ref{tab:V2_BrijS20} zusammengefasst.
412
413 %Tabelle mit den Messergebnissen von Brij S20
414
415 \input{V2_TabelleBrijS20}
416
417 %\begin{flushleft}
418 %\begin{figure}
419 %\includegraphics[scale=0.9, trim=1.5cm 23cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Tabelle_BrijS20}
420 %\caption[Tabelle V2_BrijS20]{Messergebnisse von Versuch 2: Einstellen der optimalen Tensidkonzentration für Brij S20}
421 %\end{figure}
422 %\end{flushleft}
423
424 \subsubsection {Auswertung der Reihe mit Brij97}
425
426 Für Brij 97 wurden deutlich höhere Konzentrationen als für Brij S20 gefunden. Diese lagen zwischen
427 110,98 g/L und 893,12 g/L. Auch hier wurde die höchste Konzentration in der Probe mit rund 3 \%
428 Tensid im Ansatz gefunden.
429 Die Dichte der leichten Phase lagen zwischen 1,05 g/L und 1,09 g/L also im gleichen Bereich wie die
430 Dichte von Brij S20. Hier war allerdings der Effekt zu beobachten, dass die Dichte mit steigender
431 Tensidkonzentration zunahm.
432 Beim Vergleich von Oberflächenspannung und Gelöst-Konzentration war der Effekt der steigenden
433 Konzentration bei abnehmender Oberflächenspannung deutlicher und eindeutiger ausgeprägt als bei
434 Brij S20. Die Messwerte sind tabellarisch in Tabelle \ref{tab:V2_Brij97} verzeichnet.
435
436 %Tabelle mit den Messergebnissen mit Brij 97
437
438 %\input{V2_TabelleBrij97}
439
440 %\begin{flushleft}
441 %\begin{figure}
442 %\includegraphics[scale=0.9, trim=1.5cm 23cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Tabelle_Brij97}
443 %\caption[Tabelle V2_Brij97]{Messergebnisse von Versuch 2: Einstellen der optimalen Tensidkonzentration für Brij 97}
444 %\end{figure}
445 %\end{flushleft}
446
447
448 \subsection{Bewertung der Ergebnisse}
449
450 Der Verlust der zwei Proben von Brij 97 stellte kein größeres Problem dar, da es sich hier um die
451 Probe 1 mit 0,1 \% Tensid und Probe 6 mit 2,5\% Tensid handelt, also zum einen nicht um benachbarte
452 Proben und zum anderen sind diese Konzentrationen vergleichbar mit denen aus dem ersten Screening
453 (0,2\% und 2\%).
454
455 Im Vergleich zum ersten Screening wurde hier die extrem gute Solubilisierung des
456 Schwefelkohlenstoffs durch Brij 97 nochmals deutlicher. Durch die steigende Tensidkonzentration,
457 steigt auch die Anzahl der Mizellen und somit die Solubilisierungskapazität. Bei weiter steigender
458 Tensidkonzentration löst sich das Tensid auch verstärkt in der schweren Phase und bildet inverse
459 Mizellen und schließlich bildet sich Mittelphase. Die gemessenen Höchstkonzentration lag bei Brij
460 97 zehnfach über der höchsten Konzentration, die für Brij S20 gefunden wurde.
461 Trägt man die gemessene Konzentration von gelöstem Schwefelkohlenstoff gegen die
462 Tensidkonzentration auf, wie in Grafik 4.6 und 4.7 dargestellt, lässt sich gut erkennen, dass die
463 maximale Solubilisierung bei der Probe mit knapp 3\% Tensid im Ansatz vorliegt. Danach fällt die
464 Kurve wieder. Mehr Tensid hat hier keine zusätzliche lösungsvermittelnde Wirkung. Zu beachten ist,
465 dass die gefundenen Werte nicht dem kritischen Punkt und damit der maximal Möglichen Konzentration
466 gleichgesetzt werden können, denn die Proben wurden aus dem Zweiphasengebiet entnommen. Die
467 dargestellte Kurve liegt daher unterhalb der Binodalkurve. Der kritische Punkt dürfte in der Nähe
468 der ermittelten Konzentration liegen, lässt sich aber durch diesen Versuch nicht exakt finden.
469 Hierzu müsste eine exakte Mischungkurve durch schrittweises zutitrieren der einzelnen Komponenten
470 aufgenommen werden und die Konoden durch chemische Analyse aller Komponenten in beiden Phasen
471 bestimmt werden.
472
473
474 %Grafiken möglichst als Viererblock zusammenfassen
475
476 %\begin{figure}
477 %\includegraphics[width=0.48\textwidth]{bilder/V2_Konzentration_BrijS20}
478 %\caption[Konzentration Brij97]{Konzentrationsverlauf abhängig von der Konzentration an Brij S20}
479 %\end {figure}
480 %\begin{figure}
481 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_OFS_BrijS20}
482 %\caption[OFS Brij97]{Oberflächenspannung abhängig von der Konzentration an Brij S20}
483 %\end {figure}
484 %\begin{figure}
485 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Dichte_BrijS20}
486 %\caption[Dichte Brij97]{Dichte abhängig von der Konzentration an Brij S20}
487 %\end {figure}
488 %\begin{figure}
489 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Solub_BrijS20}
490 %\caption[Konzentration Brij97]{Solubilisierungsfaktor abhängig von der Konzentration an Brij S20}
491 %\caption[Messwerte Brij S20]{Verlauf von Konzentration, Oberflächenspannung, Dichte und Solubilisierungspotential über die Tensidkonzentration im Ansatz}
492 %\end{figure}
493
494
495 %Das mit dem hinscalieren tut net so wirklich und die erste Grafik ist anders als die anderen
496 \begin{figure}
497 \centering
498 \mbox
499 {\subfigure
500  {
501  \includegraphics[scale=0.257, trim=0cm 14.5cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Konzentration_BrijS20}
502  \quad
503  \subfigure{\includegraphics[width=8.3cm, trim=0cm 17cm 0cm 0cm]{bilder/V2_OFS_BrijS20} }
504  }
505 }
506 {\subfigure
507  {
508  \includegraphics[width=8cm, trim=0.3cm 0cm 0cm 0cm ]{bilder/V2_Dichte_BrijS20}
509  \quad
510  \subfigure{\includegraphics[width=8cm, trim=0.5cm 0cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Solub_BrijS20} }
511  }
512 }
513 \caption{Verlauf von Konzentration, Oberflächenspannung, Dichte und Solubilisierungspotential über die Konzentration von Brij S20}
514 \label{fig12}
515 \end{figure}
516
517 \begin{figure}
518 \centering
519 \mbox
520 {\subfigure
521  {
522  \includegraphics[width=8cm, trim=0cm 15cm 0cm 5cm]{bilder/V2_Konzentration_Brij97}
523  \quad
524  \subfigure{\includegraphics[width=8cm, trim=0cm 15cm 0cm 5cm]{bilder/V2_OFS_Brij97} }
525  }
526 }
527 {\subfigure
528  {
529  \includegraphics[width=8cm, trim=0cm 5cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Dichte_Brij97}
530  \quad
531  \subfigure{\includegraphics[width=8cm, trim=0cm 5cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Solub_Brij97} }
532  }
533 }
534 \caption{Verlauf von Konzentration, Oberflächenspannung, Dichte und Solubilisierungspotential über die Konzentration von Brij 97}
535 {
536 \begin{flushleft}
537 \includegraphics[width=8cm, trim=0cm 5cm 0cm 5cm]{bilder/V2_Viskos_Brij97}
538 \caption{Verlauf der Viskosität über die Konzentration von Brij 97}
539 \end{flushleft}
540 }
541 \label{fig13}
542 \end{figure}
543
544
545
546
547 %\begin{figure}
548 %\centering
549
550 %\begin{tabular}{cc}
551 %\includegraphics[scale=0.257, trim=0cm 14.5cm 0cm 0cm]{bilder/V2_Konzentration_BrijS20} &
552 %\includegraphics[width=8cm, trim=0.3cm 4cm 0cm 0cm ]{bilder/V2_OFS_BrijS20}
553 %\end{tabular}
554 %\caption{bla bla}
555
556 %\begin{tabular}{cc}
557 %\includegraphics[width=8cm, trim=0.3cm 4cm 0cm 0cm ]{bilder/V2_Dichte_BrijS20} &
558 %\includegraphics[width=8cm, trim=0.3cm 4cm 0cm 0cm ]{bilder/V2_Solub_BrijS20}
559 %\end{tabular}
560 %\caption{bla bla 2}
561 %\label{eis1}
562
563 %\end{figure}
564
565
566
567
568 %\begin{figure}
569 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Konzentration_Brij97}
570 %\caption[Konzentration Brij97]{Konzentrationsverlauf abhängig von der Konzentration an Brij 97}
571 %\end {figure}
572 %\begin{figure}
573 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_OFS_Brij97}
574 %\caption[OFS Brij97]{Oberflächenspannung abhängig von der Konzentration an Brij 97}
575 %\end {figure}
576 %\begin{figure}
577 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Dichte_Brij97}
578 %\caption[Dichte Brij97]{Dichte abhängig von der Konzentration an Brij 97}
579 %\end {figure}
580 %\begin{figure}
581 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Solub_Brij97}
582 %\caption[Konzentration Brij97]{Solubilisierungsfaktor abhängig von der Konzentration an Brij 97}
583 %\end {figure}
584 %\begin{figure}
585 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V2_Viskos_Brij97}
586 %\caption[Konzentration Brij97]{Solubilisierungsfaktor abhängig von der Konzentration an Brij 97}
587 %\end{figure}
588
589
590
591
592
593 \section {Versuchsreihe 3: Salinitätsscan}
594
595 Dieser Versuch sollte den Einfluss der Ionenstärke auf die Wirkung des Tensides beschreiben. Der
596 Versuch war so angelegt wie Versuch 2, wobei jedoch die Konzentration des Tensides auf 3 \%
597 gehalten und stattdessen die Konzentration an Calciumchlorid variiert wurde.
598
599 \subsection{Versuchsdurchführung}
600
601 Dieser Versuch wurde ausschließlich mit Brij 97 durchgeführt, Brij S20 schied aufgrund der
602 schlechten Ergebnisse in den letzten Versuchen aus.
603 Es wurden kleinere Vials verwendet als im Versuch 2, die wiederum zuvor kallibriert wurden.
604 Zunächst wurde die Konzentration des Salzes in den einzelnen Proben festgelegt. Es wurden acht
605 Proben mit einer Salzkonzentration von 0,1 \% bis 3,5 \% angesetzt. Die Konzentration des Tensides
606 sollte fix bei 3 \% liegen und der Anteil an Schwefelkohlenstoff sollte wieder 50 \% betragen. So
607 musste nur noch der Verdünnungsfaktor der Salz- und sowie der Tensidstammlösung berücksichtigt
608 werden und dann durch Differenzbildung von Gesamtvolumen und den übrigen Komponenten der Anteil an
609 zuzugebendem Reinstwasser ermittelt werden.
610 Die Beprobung und Messung erfolgte analog zu den vorhergehenden Versuchen.
611
612
613 \subsubsection{Herstellen der Stammlösungen}
614
615 Es wurde wieder eine Tensidlösung von Brij 97 mit 10 \% Tensidgehalt hergestellt.
616 Calciumchloridlösung musste keine neu angesetzt werden, da noch eine ausreichende Menge aus Versuch
617 2 vorhanden war.
618
619 \subsubsection{Batchansätze}
620
621 In die acht Vials wurde zuerst die Tensidlösung, dann die Salzlösung und das Wasser zugegeben, die
622 Vials dicht verschlossen und über die belüfteten Mininert-Ventile der angefärbte
623 Schwefelkohlenstoff zugegeben. Die Vials wurden nach jeder Zugabe gewogen. Anschließend wurden die
624 Proben durch schütteln vermischt und in das \mbox{20 °C} warme Wasserbad gestellt.
625
626 \subsection{Probenahme}
627
628 Die Proben waren wiederum milchig weiß bis schwach rosa. Gemessen wurde wieder die Phasenhöhe zur
629 Bestimmung des Volumens, die Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff in der leichten Phase,
630 die Dichte und die Oberflächenspannung mit den gleichen Methoden wie in den Versuchen zuvor.
631
632 \subsection{Ergebnisse}
633
634 Die gemessenen $CS_2$ Konzentrationen lagen zwischen 561,56 g/L und 745,78 g/L, wobei die
635 Konzentration mit steigendem Salzgehalt zunächst anstieg, die Maximalkonzentration bei 1,2 \%
636 Calciumchlorid im Ansatz (Probe 4) erreichte und danach wieder abfiel.
637 Die Dichte lagen zwischen 1,09 g/L und 1,16 g/L, der Trend war leicht ansteigend mit der
638 Konzentration.
639 Die Oberflächenspannungen wurden wieder mit der Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff
640 verglichen. Zwar ergaben die Messwerte von Oberflächenspannung und Konzentration keinen so
641 eindeutigen Zusammenhang wie beim Versuch zur Einstellung der optimalen Tensidkonzentration bei
642 festem Salzgehalt.  Die Werte im Vergleich waren aber doch stimmig, also bei niedriger
643 Oberflächenspannung wurde eine hohe Schwefelkohlenstoffkonzentration gemessen, bei hoher
644 Oberflächenspannung eine niedrige. Die Messwerte sind in Tabelle
645 % \ref{tab:V3_Tabelle}
646 aufgeführt.
647
648 %Tabelle mit den Ergebnissen
649
650 \input{V3_Tabelle}
651
652 %\begin{flushleft}
653 %\begin{figure}
654 %\includegraphics[scale=0.9, trim=1.5cm 23cm 0cm 0cm]{bilder/V3_Tabelle}
655 %\caption[Tabelle V3]{Messergebnisse von Versuch 3: Salinitätsscan für Brij 97 mit $CaCl_2$}
656 %\end{figure}
657 %\end{flushleft}
658
659 \subsection{Bewertung der Ergebnisse}
660
661 Insgesamt wurde die solubilisierende Wirkung des Tensides durch das Salz etwas abgeschwächt. Die
662 gemessenen Konzentrationen waren zwar noch immer hoch, jedoch wurden die Höchstwerte aus dem
663 Versuch zur Einstellung der optimalen Tensidkonzentration nicht erreicht. Dieses Verhalten war so
664 erwartet wordenund deckt sich mit Literaturangaben \cite{Kitahara}.
665 Die Ungleichmäßigkeiten in der Messung sollten durch einen Wiederholungsversuch überprüft und
666 gegebenfalls korrigiert werden.
667
668
669 Ein weiterer Effekt wurde duch diesen Versuch allerdings noch nicht berücksichtigt. So ist es
670 möglich, dass zweiwertige Kationen neben der Beeinflussung des Tensids auch einen direkten Einfluss
671 auf den Lösungsvorgang des Tensids haben und selbst als Komplexbildner arbeiten. Dieser Effekt
672 sollte durch einen weiteren Versuch ausgeschlossen werden, bei dem ein Salz mit einwertigen
673 Kationen zum Einsatz kommt.
674
675 %Grafiken
676
677 %\begin{figure}
678 %\%includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V3_Konzentration}
679 %\caption[Konzentration Brij97]{Konzentrationsverlauf abhängig von der Konzentration an $CaCl_2$}
680 %\end{figure}
681
682 %\begin{figure}
683 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V3_OFS}
684 %\caption[OFS Brij97]{Oberflächenspannung abhängig von der Konzentration an $CaCl_2$}
685 %\end{figure}
686
687 %\begin{figure}
688 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V3_Dichte}
689 %\caption[Dichte Brij97]{Dichte abhängig von der Konzentration an $CaCl_2$}
690 %\end{figure}
691
692 %\begin{figure}
693 %\includegraphics[width=0.5\textwidth]{bilder/V3_Solub}
694 %\caption[Konzentration Brij97]{Solubilisierungsfaktor abhängig von der Konzentration an $CaCl_2$}
695 %\end{figure}
696
697
698 %Die Bilder hängen voll aufeinander drauf
699 \begin{figure}
700 \centering
701 \mbox
702 {\subfigure
703  {
704  \includegraphics[width=8cm]{bilder/V3_Konzentration}
705  \quad
706  \subfigure{\includegraphics[width=8cm]{bilder/V3_OFS} }
707  }
708 }
709 {\subfigure
710  {
711  \includegraphics[width=8cm]{bilder/V3_Dichte}
712  \quad
713  \subfigure{\includegraphics[width=8cm]{bilder/V3_Solub} }
714  }
715 }
716 \caption{Verlauf von Konzentration, Oberflächenspannung, Dichte und Solubilisierungspotential über die Konzentration von $CaCl_2$}
717 \label{fig14}
718
719 \end{figure}
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