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phil
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zeug hin und her gschmissn :)

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    r87 r88  
    1 \chapter{Theoretische Grundlagen} 
    2 \label{Theoretische Grundlagen} 
    3  
    4 \section{Grundwasserkontaminationen} 
     1\chapter{Grundlagen} 
     2\label{Grundlagen} 
     3 
     4\section{Theoretische Grundlagen} 
     5 
     6\subsection{Grundwasserkontaminationen} 
    57 
    68Unterschieden nach der Art des Eintrags von Kontaminationen in Boden und Grundwasser können diese  
     
    6365 
    6466 
    65 \section {Sanierungsverfahren} 
     67\subsection {Sanierungsverfahren} 
    6668 
    6769Das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) nennt in § 2 Abs. 7 zur Sanierung technischer Natur Maßnahmen 
     
    9092Schadstoff im Untergrund entfernt oder unschädlich gemacht. 
    9193 
    92 \subsection {Ex-Situ-Verfahren} 
     94\subsubsection {Ex-Situ-Verfahren} 
    9395 
    9496Ex-Situ-Verfahren sind nur dann geeignet, wenn eine eher kleinräumige und oberflächennahe  
     
    99101 
    100102 
    101 \subsection {In-Situ-Verfahren} 
     103\subsubsection {In-Situ-Verfahren} 
    102104 
    103105Für Verunreinigungen, die weit in den Boden eingedrungen sind, bereits das Grundwasser verunreinigt  
     
    121123entfernen.  
    122124 
    123 \subsection{Mobilisierung und Solubilisierung} 
     125\subsubsection{Mobilisierung und Solubilisierung} 
    124126 
    125127Mobilisiert wird ein Schadstoff dann, wenn die Grenzflächenspannung zwischen Schadstoff und Wasser  
     
    156158%folgend in tiefere Schichten absinkt. (Altlastenforum) 
    157159 
    158 \subsection{Mischungssysteme und ternäre Phasendiagramme} 
     160\subsubsection{Mischungssysteme und ternäre Phasendiagramme} 
    159161 
    160162Das Drei-Komponenten-System Wasser-NAPL-Tensid bildet bei niedrigen Tensidkonzentrationen zwei  
     
    229231 
    230232 
    231 \section{Tenside} 
     233\subsection{Tenside} 
    232234 
    233235Tenside zeichnen sich durch charakteristische Eigenschaften aus. Die wichtigste ist, dass sie  
     
    293295 
    294296 
    295 \subsection{Aufbau} 
     297\subsubsection{Aufbau} 
    296298 
    297299Tenside setzen sich aus einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (hydrophoben) Teil  
     
    312314Häufig ist eine Carboxylatgruppe  kombiniert mit einer quartären Ammoniumgruppe. 
    313315 
    314 \subsection{Einfluss auf die Eigenschaften} 
     316\subsubsection{Einfluss auf die Eigenschaften} 
    315317 
    316318Die Löslichkeit von Tenside wird bei abnehmender Temperatur vom sogenannten Krafft-Punkt bestimmt.  
     
    354356 
    355357%\subsektion{Grundwasserchemie} 
     358 
     359\section{Experimentelle Grundlagen} 
     360 
     361\subsection{Batchversuche} 
     362 
     363Batchversuche sind stark vereinfachte Modelle und simulieren die Idealbedingungen für eine  
     364bestimmte Reaktion in einem abgeschlossenen System. Die Ansätze erfolgen in einem geschlossenen  
     365Gefäß. Externe Einflüsse werden weitgehend ausgeblendet, da nur die einzelnen Chemikalien (hier  
     366Tensid, Schadstoff, Wasser und Salz) gemischt werden. Die Mischungsanteile der Ansätze werden  
     367während der Gleichgewichtseinstellung der Reaktion nicht verändert und auch die Temperatur wird  
     368konstant gehalten. 
     369Batchversuche bieten den Vorteil, zunächst alle äußeren Einflüsse auszublenden. So lassen sich  
     370komplexe Vorgänge schrittweise betrachten und verstehen. Es können nach und nach verschiedene  
     371Einflussgrößen weitgehend unabhängig  voneinander untersucht werden. So wurde hier zunächst die  
     372allgemeine Eignung verschiedener Tenside untersucht, als zweites die optimale Tensidkonzentration  
     373bei ansonsten festen Massenanteilen für ausgewählte Tenside bestimmt und schließlich für ein Tensid  
     374der Einfluss der Salinität untersucht. Die Resultate werden zur Auswahl von geeigneten Tensiden zur  
     375die Sanierung der  Schwefelkohlenstoffkontamination benötigt. Darüber hinaus schaffen sie aber auch  
     376eine Grundlage zum Verständnis der bei der Sanierung im Untergrund relevanten Prozesse. 
     377Batchversuche stellen die Grundlage für alle weiteren Versuche dar, wenngleich die  Ergebnisse die  
     378aus Batchversuchen erhalten werden nicht eins zu eins auf die Sanierung eines Grundwasserleiters  
     379übertragen werden. Dies liegt daran, dass der Einfluss von Strömung und Grundwasserchemie, sowie  
     380die Wechselwirkung mit der Bodenmatrix nicht in Batchversuche dargestellt werden können. Lediglich  
     381der Einfluss einer erniedrigten Temperatur lässt sich, mit allerdings entsprechendem Mehraufwand  
     382betrachten. Diese weiteren Einflüsse können dann, aufbauend auf das durch die Batchversuche  
     383geschaffenen Basiswissen, zum Beispiel mit Säulenversuchen untersucht werden. 
     384 
     385 
     386\subsection{Material und Chemikalien} 
     387 
     388\subsubsection{Schwefelkohlenstoff} 
     389 
     390Schwefelkohlenstoff mit der Summenformel $CS_2$ und der molaren Masse 76,13 g/mol ist eine farblose  
     391Flüssikeit. In Reinform ist sie geruchsneutral, aufgrund von Verunreinigungen jedoch häufig  
     392unangenehm richend. Der Schmelzpunkt liegt bei -111,6 °C der Siedepunkt bei 46,5 °C.  Der Stoff ist  
     393leicht entzündlich und bei einem Volumenanteil in Luft von 1\% - 60\% auch explosiv. Wegen des  
     394hohen Dampfdrucks von 398 hPa ist er leicht flüchtig, wobei die Dämpfe schwerer sind als Luft. Die  
     395Dichte beträgt 1,264 g/L bei 20°C. Schwefelkohlenstoff gehört zu den DNAPLs. Die maximale  
     396Löslichkeit in Wasser ist mit 2,1 g/L bei 20°C sehr gering. 
     397 
     398Schwefelkohlenstoff ist nach dem Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz,  
     399ChemG) ein gesundheitsschädlicher und umweltgefährlicher Stoff. %Für den Umgang gelten die R-Sätze  
     400R11 - 36, 38 - 48, 23,62,63 und die S-Sätze S16, 33, 36, 37 - 45 der Gefahrstoffverordnung. 
     401 Nach der Verwaltungsvorschrift wassergefährdenter Stoffe (VwVwS) ist Schwefelkohlenstoff in  
     402Kategorie 2, wassergefährdend eingestuft. 
     403 
     404Schwefelkohlenstoff ist giftig, er reizt Haut und Schleimhäute und gilt als  
     405fortpflanzungsgefährdend. Die Aufnahme erfolgt leicht über die Atemwege und die Haut.  
     406\cite{Merck} 
     407Schwefelkohlenstoff ist relativ gut biologisch abbaubar (80\% in 28 Tagen) und aufgrund des eher  
     408mäßig hohen $log P_ow$ ist nicht mit einer starken Bioakkumulation, also der Anreicherung im  
     409Organismus, zu rechnen. \cite{Hedinger} 
     410 
     411Verwendung findet Schwefelkohlenstoff in großen Mengen in der Herstellung von Cellulosefasern, als  
     412Lösemittel für Fette und in der tertiären Erdölförderung. 
     413 
     414\subsubsection{Salze} 
     415 
     416Es wurden zwei unterschiedliche Salze verwendet. Zum einen das bivalente Salz  
     417Calciumchlorid($CaCl_2$) und zum anderen das monovalente Salz Natriumchlorid ($NaCl$).  
     418 
     419Die Zugabe von Salz setzt die elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen Tensid und Wasser herab.  
     420Nach der Debye-Hückel-Theorie werden die aktiven Zentren der Tensidmoleküle von den umgekehrt  
     421geladenen Ionen umgeben. Dadurch wird deren Ladung gegenüber den Wassermolekülen abgeschirmt. Als  
     422Effekt werden weniger Wassermoleküle zur Interaktion mit dem Tensid benötigt. Man sagt, die  
     423Aktivität des Lösungsmittels (Wasser) nimmt zu und damit steigt das Lösungsvermögen. Die Theorie  
     424sagt weiter, dass der Logarithmus der Löslichkeit proportional der Wurzel der Ionenstärke ist. Das  
     425heißt je größer die Ionenstärke, umso mehr wird das Lösungsvermögen gesteigert. %cite\Saunders  
     426%cite\Young 
     427 
     428Bei weiter steigender Salzkonzentration kehrt sich der Effekt allerdings um, die Löslichkeit nimmt  
     429wieder ab. Dies kann man sich so vorstellen, dass sich keine weiteren Ionen mehr um die Tenside  
     430anlagern können und daher verstärkt mit dem Lösungsmittel (Wasser) in Wechselwirkung treten.  
     431Dadurch stehen nun weniger ''freie'' Wassermoleküle zur Verfügung und die Aktivität des  
     432Lösungsmittels sinkt. Dies kann bis zum Ausfallen der Tensidmoleküle aus der Lösung führen.  
     433 
     434 
     435Der Bereich in dem die Löslichkeit durch ein Salz beeinflusst werden kann, wird als Salzfenster  
     436bezeichet. Die veränderte Löslichkeit lässt sich auch durch die Änderung des HLB-Wertes ausdrücken.  
     437Dieser nimmt bei steigender Salzkonzentration ab. Ein niedriger HLB-Wert bedeutet, dass sich das  
     438Tensid besser im unpolaren löst. Es bilden sich also mit steigendem Salzgehalt zunehmend inverse  
     439Mizellen (siehe Abbildung 3.1).  
     440 
     441\begin{figure}[h] 
     442\includegraphics[trim=2.5cm 16cm 0cm 2cm]{bilder/Salzfenster} 
     443\caption[Salzfenster]{Salzfenster nach Sabatini, 2000} 
     444\end{figure} 
     445 
     446 
     447 
     448 
     449%Initial salting in at low concentrations is explained by the Debye-Huckel theory. Proteins are  
     450%surrounded by the salt counter ions (ions of opposite net charge) and this screening results in  
     451%decreasing electrostatic free energy of the protein and increasing activity of the solvent, which  
     452%in turn, leads to increasing solubility. This theory predicts the logarithm of solubility to be  
     453%proportional to the square root of the ionic strength.  
     454%http://www.rpi.edu/dept/chem-eng/Biotech-Environ/PRECIP/precpsalt.html  
     455%%In effect, this means that less water molecules are required to interact with the protein surface  
     456%and the concentration of "free" water is increased. We say that the "activity" of the water has  
     457%increased. The net effect is that the protein becomes more soluble.  
     458%%At higher concentrations of salt we see the reverse effect, "salting-out". What's happening now is  
     459%that all the binding sites on the protein surface for the salt ions have become occupied and so the  
     460%ions begin to interact with the solvent. The concentration of "free" solvent molecules decreases as  
     461%they are used to solvate the salt ions. Protein molecules therefore move closer together and begin  
     462%to interact with one another via the hydrophobic or charged patches on their surfaces. At some salt  
     463%concentration (which depends on the salt and the size/charge characteristics of the protein), the  
     464%protein molecules aggregate and come out of solution.  
     465%http://www.madsci.org/posts/archives/2008-04/1208150541.Bc.r.html 
     466 
     467\subsubsection{Verwendete Tenside} 
     468 
     469Für ein erstes Screening wurden 15 verschiedene nicht-ionische und anionische Tenside, welche  
     470nachfolgend mit den wichtigsten Parametern aufgelistet sind untersuht.Kationische Tenside wurden  
     471aufgrund ihres generell geringen Lösungsvermögens und ihrer erhöhten Affinität zur Sorption an  
     472negativ geladene Bodenteilchen nicht eingesetzt. 
     473 
     474 
     475 
     476%Tabellenüberschrift 
     477 
     478\vspace{12 pt} 
     479\noindent 
     480%\begin{flushleft} 
     481\begin{tabular}{|c|c|l|l|l|l|c|c|} \hline 
     482\bf Nr.&\bf CAS&\bf Handelsnahme&\bf Typ&\bf Chemische Klasse&\bf Molmasse&\bf HLB\\ \hline 
     4831&301-02-0&Lutensol FSA10&nicht-ionisch&Ölsäureamidethoxylat&-&-\\ \hline 
     4842&9005-00-9&Brij S20&nicht-ionisch&ethoxylierte Alkohole&314,55&15\\ \hline 
     4853&9004-98-2&Brij 98&nicht-ionisch&ethoxylierte Alkohole&1149,53&15,3\\ \hline 
     4864&9002-93-1&Igepal&nicht-ionisch&ethoxylierte Alkylphenole&617&13\\ \hline 
     4875&9004-98-2&Brij 97&nicht-ionisch&ethoxylierte Alkohole&709&12,4\\ \hline 
     4886&9004-95-9&Brij 58&nicht-ionisch&ethoxylierte Alkohole&1124&16\\ \hline 
     4897&9005-64-5&Tween 20&nicht-ionisch&Polysorbate&346,46&13,3\\ \hline 
     4908&9005-65-6&Tween 80&nicht-ionisch&Polysorbate&604,81&15\\ \hline 
     4919&9043-30-5&Uniperol LE&nicht-ionisch&ethoxylieres Öl&-&-\\ \hline 
     49210&-&Brij 35&nicht-ionisch&Polysorbate&1198,57&16,9\\ \hline 
     49311&-&BASF-Mischung:&nicht-ionisch&Ölsäureamidethoxylat&-&-\\  
     494&&Lutensol FSA 10 (73\%)&anionisch&dialkylierte Sulfosuccinate&&\\ 
     495&&  Lutensol ON 60 (27\%)&&&&\\ \hline 
     49612&151-21-3&Shell Enordet&anionisch&-&-&-\\ \hline 
     49713&577-11-7&SDS (Sodiumlaurylsulfate)&anionisch&alkylierte Sulfate&288,4&40\\ \hline 
     49814&-&Aerosol AOT (DSSS)&anionisch&Sulfosuccinate&444,56&10,2\\ \hline 
     49915&-&Lutensol ON 60&anionisch&dialkylierte Sulfosuccinate&-&-\\ \hline 
     500\end{tabular} 
     501%\end{flushleft} 
     502\vspace{12 pt} 
     503 
     504 
     505 
     506 
     507\subsubsection{Material} 
     508 
     509Die Batchansätze der verschiedenen Versuchsreihen erfolgten in unterschiedlichen Vials aus Klarglas  
     510mit jeweils passendem Schraubverschluss mit Mininert-Ventil. Für den ersten Versuch, das Screening  
     511der Tenside, wurden 40 ml-Vials mit flachem Boden und einem Durchmesser von rund 26 mm verwendet,  
     512die mit insgesamt 20 ml Chemikalien gefüllt wurden. Problematisch war hier zum einen das große  
     513Volumen und  der somit hohe Chemikalienverbrauch und zum anderen, die geringe Höhe im Verhältnis  
     514zum Volumen, wodurch es schwierig war, die Trennung der Phasen exakt zu dokumentieren. Für den  
     515zweiten Versuch wurden Vials mit einem Volumen von 25 ml und einem Durchmesser von nur rund einem  
     516Zentimeter verwendet. Auch hier trat wieder das Problem auf, das in den nicht vollständig gefüllten  
     517Vials ein großer Gasraum vorhanden war. Der flüchtige Schwefelkohlenstoff diffundiert zu einem  
     518nicht bekannten Teil in diese Gasphase und verändert so das Phasengleichgewicht. Daher wurden in  
     519den weiteren Versuchen noch kleinere Vials mit nur 15 ml Volumen und einem Durchmesser von rund  
     520einem Zentimeter verwendet und diese nahezu randvoll befüllt. 
     521Für nötige Verdünnungsschritte vor der Konzentrationsbestimmung wurden wieder 40 ml-Vials  
     522verwendet. Diese wurden mit einem PTFE-beschichteten Septum und Schraubkappe verschlossen. 
     523Die Zugabe der Chemikalien in die Vials und die Probenentnahme wurde mit gasdichten  
     524Hamilton-Glasspritzen durchgeführt. Da die Vials entlüftet werden mussten um Überdruck bei der  
     525Zugabe des Schwefelkohlenstoffs bzw. Unterdruck bei der Probenahme zu verhindern wurde zusätzlich   
     526eine zweite Kanüle mit nur 0,4 mm Durchmesser zur Belüftung verwendet. Um ein Steckenbleiben im  
     527Hals der Mininert-Ventile zu verhindern, wurden diese feinen Kanülen vorher mit einem Schleifstein  
     528abgerundet. 
     529 
     530 
     531\subsection{Grundsätzliches Vorgehen und Messmethoden} 
     532 
     533Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei Versuchsreihen durchgeführt und dabei 15 Tenside hinsichtlich  
     534ihrer Eignung zur Solubilisierung von Schwefelkohlenstoff untersucht. 
     535Ein erstes Screening, diente einer Vorauswahl. Für die hier ausgesuchten Tenside wurde anschließend  
     536der Einfluss der Tensidkonzentration und schließlich der Einfluss von ein- und zweiwertigen  
     537Kationen untersucht. 
     538 
     539Das grundsätzliche Vorgehen war immer gleich: Tensid, Salz und Wasser wurden in definierten  
     540Massenverhältnissen gemischt und der mit Oil Red angefärbte Schwefelkohlenstoff im Überschuss  
     541zugegeben. Die Ansätze wurden gut vermischt und in einem auf 20 °C temperierten Wasserbad bis zur  
     542Gleichgewichtseinstellung stehen gelassen. 
     543Aus der leichten Phase wurde eine Probe abgenommen und in Methanol im Verhältnis 1/100 verdünnt.  
     544Die Auftrennung und Konzentrationsmessung erfolgte mittels HPLC-UV/VIS. Des weiteren wurde die  
     545Dichte, die Oberflächenspannung und das Gesamtvolumen der leichten Phase ermittelt. Außerdem wurde  
     546das äußere Erscheinungsbild der Proben zu einer ersten optischen Bewertung herangezogen. Dabei  
     547wurde die Ausbildung einer Mittelphase, Trübung der leichten Phase und Abgrenzung der entstandenen  
     548Phasen zueinander betrachtet.  
     549 
     550\subsubsection{Messmethoden} 
     551 
     552Um beurteilen zu können, wie viel des vorgelegten Schwefelkohlenstoffs in die leichte Phase  
     553partitionierte, wurde das Volumen der leichten Phase bestimmt. Hierzu wurden mit einem  
     554Höhenanreißer jeweils die Höhe der unteren Phasengrenze (Grenzfläche schwere Phase - leichte Phase)  
     555und der oberen Phasengrenze (Grenzfläche leichte Phase - Luft) gemessen. Zudem musste der  
     556Durchmesser der Vials bestimmt werden. Dies erfolgte für den ersten Versuch durch abschätzen des  
     557Innendurchmesser durch messen des Außendurchmessers der Vials mit einer Schieblehre. Für die 40  
     558ml-Vials war dies, aufgrund des relativ großen Durchmessers, hinreichend genau. Die wesentlich  
     559schmaleren Vials der weiteren Versuche wurden mit Wasser kalibriert. Das heißt die Vials wurden bis  
     560zum Ende der Bodenrundung mit Wasser gefüllt und die Höhe des Wasserspiegels mit dem Höhenanreißer  
     561gemessen. Dann wurde ein definiertes Volumen Wasser mit der Mikroliterspritze zugegeben, das Vial  
     562zur Dichtekontrolle gewogen, und wieder die Höhe des Wasserspiegels gemessen. Aus der Differenz der  
     563gemessenen Höhen und dem zugegeben Volumen lässt sich aus der Formel für das Zylindervolumen der  
     564Innendurchmesser der Vials berechnen. Dies wurde mit je drei Vials eines Typs durchgeführt und der  
     565Mittelwert der so bestimmten Durchmesser als Kalibrationsergebniss erhalten. 
     566Mit dem Durchmesser aus der Kalibrierung und der gemessenen Phasenhöhe kann nun das Volumen der  
     567leichten Phase  wiederum über die Zylinderformel bestimmt werden. 
     568 
     569 
     570Die Konzentrationsbestimmung des in der leichten Phase gelösten Schwefelkohlenstoffs wurde mittels  
     571Hochleistungsflüssigkeitschromatografie (engl. High Performance Liquid Chromatography = HPLC)  
     572durchgeführt und mittels UV-VIS-Detektor bei einer Wellenlänge von 315 nm detektiert. Aufgrund der  
     573hohen Konzentration mussten die Proben verdünnt werden, damit die Messung im lineraren Bereich der  
     574HPLC  blieb. Um gleichzeitig den Einfluss der Dichtekontraktion zu reduzieren und den Einfluss des  
     575Tensids auf die Laufzeit der Messung klein zu halten, wurde um den Faktor 100 mit Methanol  
     576verdünnt. 
     577 
     578 
     579Die Dichte der Proben wurde bestimmt durch wiegen eines definierten Probevolumens. Hierzu wurden  
     5803,5 ml-Gläschen mit Gummistopfen zuerst leer gewogen, dann 2 ml der leichten Phase der Probe  
     581mittels einer Mikroliterspritze in die Gläschen überführt und wieder gewogen. Aus der  
     582Massendifferenz und dem zugegebenen Volumen lässt sich dann die Dichte berechnen:  Dichte [g/mL] =  
     583Masse [g] / Volumen [ml]. 
     584 
     585 
     586Die Messung der Oberflächenspannung wurde mit einem Blasendrucktensiometer (BPA-1P, Sinterface)  
     587durchgeführt. Das Gerät bietet einen Schnelltest, bei dem innerhalb von rund fünf Minuten eine  
     588komplette Messkurve über verschiedene Blasen-Lebensdauern aufgenommen werden kann. Allerdings wurde  
     589hier keine komplette Messkurve aufgezeichnet, sondern der Versuch abgebrochen, sobald sich das  
     590Messergebnis einem konstanten Wert annäherte. Der zuletzt gemessene, niedrigste Wert wurde dann als  
     591Ergebnis vermerkt.  
     592 
     593 
     594Die Viskosität wurde mit Hilfe eines Mikro-Ubbelohde-Viskosimeters (SI-Analytics) gemessen.  
     595Der Aufbau des verwendeten Ubbelohde-Viskosimeters ist in Abbildung \ref{ubbelohde} dargestellt. Die Probe wird  
     596über Rohr C eingefüllt und sammelt sich an dessen unterem Ende in einem Vorratsgefäß. Dieses ist über  
     597ein U-Rohr mit dem Niveaugefäß (D) verbunden, an das  zum einen die Kapillare(I) und zum anderen  
     598ein Belüftungsrohr (A) angeschlossen sind. Oberhalb der Kapillare befindet sich das Messgefäß (E).  
     599Oberhalb und unterhalb de Messgefäßes befindet sich eine Markierung. Die Probe wird in der Regel  
     600durch anlegen eines Unterdruckes an Rohr B in das Messgefäß gesaugt. Dann wird das Belüftungsrohr  
     601geöffnet, sodass der Flüssigkeitsfilm unterhalb der Kapillare abreißt, es entsteht das sogenannte  
     602hängende Niveau. Die Probe wird durch die Kapillare ablaufen gelassen und die Zeit gestoppt, die  
     603die obere Grenzfläche benötigt um den Weg zwischen oberer und unterer Markierung des Messgefäßes  
     604zurückzulegen. 
     605Der kinematische Viskositätskoeffizient $\nu$ ergibt sich dann aus der Kapillarkonstante k mal der  
     606gemessenen Zeit t.  
     607Um auch den dynamischen Viskositätskoeffizienten $\eta$ zu erhalten, wird die Dichte $\rho$ der  
     608Probe mit dem kinematische Viskositätskoeffizient multipliziert.  
     609 
     610\begin{equation} 
     611 \nu= k*t=\frac{\eta}{\rho} 
     612\end{equation} 
     613\vspace{0,5cm} 
     614 
     615Aufgrund der hohen Flüchtigkeit des Schwefelkohlenstoffs, wurde die Flüssigkeit nicht wie normal  
     616üblich durch Anlegen eines Unterdruckes an Rohr B nach oben gesaugt, sondern durch Erzeugen eines  
     617Überdrucks an Rohr C in das Messgefäß gedrückt. 
     618 
     619%Bild Ubbelohde aus Viskosität Uni-Siegen 
     620\begin{figure} 
     621\centering 
     622\includegraphics[scale=0.55]{bilder/Ubbelohde} 
     623\caption[Viskosimeter]{Ubbelohde-Viskosimeter} 
     624\label{ubbelohde} 
     625\end{figure} 
     626 
     627Zunächst wurde die Kapillarkonstante bestimmt. Hierzu wurden zunächst mehrere Messungen  
     628mit bidestilliertem Wasser durchgeführt. Die dynamische Viskosität von Wasser beträgt 1 Pa*s  
     629(Pascalsekunde, ebenfalls gebräuchlich ist $Ns/m^2$). 
     630Für die Messung wurden rund drei Milliliter Probe benötigt. Die Messung wurde jeweils dreimal  
     631wiederholt und der Mittelwert zur Berechnung der Viskosität verwendet.  
     632 
     633Diese Messmethode ist streng genommen nur für Newton'sche Fluide geeignet. Bei Tensiden ist jedoch  
     634häufig eine Abhängigkeit der Viskosität von den Scherkräften vorhanden. Da die Tenside hier aber  
     635verdünnt in Lösung vorlagen, wurden angenommen, dass sie sich newtoinsch verhalten. 
     636 
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