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1 \chapter{Einführung}
2 \label{Einführung}
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4 \section{Motivation}
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7 Im Rahmen der Studienarbeit wurden verschiedene Tensidformulierungen auf ihre Eignung zur
8 Solubilisierung eines potentiellen neuen Schadstoffs  untersucht.
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10 Der hier betrachtete Schadstoff gehört zur Gruppe der DNAPLs (Dense Non-Aqueous Phase Liquids).
11 Diese Stoffe zeichnen sich zum einen dadurch aus, dass sie schwerer als Wasser sind und daher unter
12 den Grundwasserspiegel absinken und zum anderen sind sie nicht oder kaum mit Wasser mischbar.
13 Häufig sammeln sich solche Schadstoffe in lokalen Pools. Durch herkömmliche Sanierungsverfahren,
14 zum Beispiel Pump-and-Treat-Verfahren, lassen sich solche Kontaminationen aufgrund der schlechten
15 Wasserlöslichkeit  kaum mit vertretbarem (Zeit-)Aufwand beseitigen. Auch das Auskoffern des
16 kontaminierten Bodens ist in der Regel keine Lösung, da die DNAPLs meist schnell in große Tiefen
17 abwandern. Tensidspülungen sind eine von vielen Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen. Tenside
18 können die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und NAPL soweit reduzieren, dass eine Emulsion
19 entsteht. Idealerweise entsteht eine stabile Mikroemulsion, welche wie eine einzelne Phase entfernt
20 werden kann.
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22 Die Wirkung von Tensiden ist häufig sehr spezifisch. Sie wird zum Beispiel beeinflusst durch das
23 Phasenverhalten des Tensids,  der Änderung von Grenzflächenspannung, Viskosität und Fließverhalten,
24 der Anpassung an Grundwasser- und Bodenparameter (pH-Wert, Salinität, Bodenart) und den
25 Sorptionseigenschaften. Das heißt also, dass eine bereits erfolgreich eingesetzte Tensidlösung zur
26 Sanierung von Stoff A, nicht unbedingt erfolgreich bei der Sanierung von Stoff B ist, oder dass bei
27 einer Sanierung von Stoff A unter anderen Randbedingungen dieselbe Erfolgsrate zu erwarten ist. Die
28 Waschlösung muss immer speziell auf den konkreten Einsatz zugeschnitten werden. Unabhängig von den
29 Randbedingungen ist der erste Schritt immer, eine optimale Tensidlösung für einen bestimmten
30 Schadstoff unter Idealbedingungen zu finden. Der erste Schritt hierzu sind Batchversuche, wie sie
31 in dieser Arbeit beschrieben werden.
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33 Ursprünglich wurden die tensidbasierten Verfahren nicht in der Umwelttechnik, sondern in der
34 Erdölindustrie entwickelt mit dem Ziel die Erdölförderung bei schwindenden Primärvorkommen zu
35 optimieren. Die entwickelten Methoden wurden später auf die Sanierung von Boden- und
36 Grundwasserverunreinigungen angepasst. Daher ist die Anwendung von Tensidspülungen im Umweltbereich
37 noch ein relativ junges Verfahren. Praktische Erfahrungen gibt es bisher vor allem in den USA, in
38 Europa wurden bisher nur wenige Feldversuche durchgeführt. \cite{Danzer}. Für Mischungen
39 verschiedener Schadstoffe ist es schwieriger als für Einzelstoffe ein geeignetes Tensidsystem zu
40 entwickeln. Im Allgemeinen ist aber mit einer sehr hohen Reinigungsleistung zu rechnen.
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44 \section{Zielsetzung der Arbeit}
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46 Ziel der durchgeführten Versuche war es, ein für die Solubilisierung von Schwefelkohlenstoff
47 optimiertes Tensidsystem zu finden, unter Berücksichtigung des Einflusses von ein- und zweiwertigen
48 Salzen. Das heißt ein System, das eine möglichst große Menge Schadstoff löst, ohne ihn zu
49 mobilisieren, bei gleichzeitig niedriger Viskosität und hoher Stabilität. Die hier erzielten
50 Ergebnisse sollten als Grundlage für spätere Säulenversuche dienen.
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52 Um das Ziel zu erreichen, wurden drei aufeinander aufbauende Batchversuchsreihen durchgeführt. Dabei
53 wurden zunächst aus 15 getesteten ionischen und nichtionischen Tensiden diejenigen ausgewählt, die
54 bei festgelegtem Tensid- und Salzgehalt die höchste Solubilisierungsrate zeigten. Mit diesen wurde
55 dann eine Verdünnungsreihe mit variablem Tensidgehalt erstellt, um die optimale Tensidkonzentration
56 zu finden. In einer dritten Versuchsreihe wurde die optimale Salzkonzentration von ein- und
57 zweiwertigen Salzen bestimmt. Hierzu wurde die zuvor bestimmte optimale Tensidkonzentration
58 konstant gehalten und die Salzkonzentration variiert.
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62 \section{Vorgehensweise}
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64 %Um die Phasentrennung besser beobachten zu können und eine photometrische Bestimmung zu
65 %ermöglichen, wurde der Schwefelkohlenstoff mit dem roten Farbstoff Oilred angefärbt.
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67 Aufgrund der Explosionsgefährlichkeit des untersuchten Schadstoffs Schwefelkohlenstoff wurden alle
68 Versuche in einem Ex-Schutzlabor durchgeführt.
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70 Die einzelnen Versuchsreihen wurden zunächst sorgfältig vorbereitet und weitgehend auch Formblätter
71 erstellt, um die Arbeit im Labor übersichtlicher zu gestalten. Vorbereitend wurden zunächst
72 Tensidlösungen und Salzlösungen in passender Konzentration bzw. als Stammlösung zur
73 Weiterverdünnung hergestellt, da vor allem die Tenside Zeit brauchten, um sich vollständig zu lösen.
74 Aus den Tensid- und Salzlösungen,  bidestilliertem Wasser und dem angefärbten Schwefelkohlenstoff
75 wurden dann die Batchansätze hergestellt. Aufgrund der hohen Flüchtigkeit von Schwefelkohlenstoff erfolgte die
76 Zugabe, sowie später die Probenahme, nur mit gasdichten Spritzen über gasdichte PTFE-Ventile
77 (Mininert, Valco).
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79 Die Messung von Dichte, Oberflächenspannung und Volumen der leichten Phase wurde ebenfalls im
80 Exschutzlabor des VEGAS durchgeführt. Die HPLC-Messung zur Konzentrationsbestimmung wurde durch das
81 Laborpersonal im VEGAS-Labor vorgenommen.
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