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\chapter{Versuchsbeschreibung} |
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\label{Versuchsbeschreibung} |
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\section {Versuchsreihe 1: Screening von 15 verschiedenen Tensiden} |
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Diese erste Versuchsreihe diente dazu, eine Vorauswahl von Tensiden zu treffen, die dann weiter |
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untersucht werden sollten. Der Test wurde in drei Stufen durchgeführt. Zunächst wurde Versuche mit je \mbox{0,2 \%} |
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Tensid und \mbox{0,5 \%} Calciumchlorid angesetzt. Im zweiten Schritt wurde die Tensidkonzentration auf \mbox{2\%} |
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erhöht um über der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) zu liegen und wiederum \mbox{0,5 \%} |
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Calciumchlorid zugegeben. Zum dritten wurden Ansätze mit \mbox{2 \%} Tensid und \mbox{6,5 \%} Natriumchlorid |
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für diejenigen Tenside hergestellt, die mit Calciumchlorid unlöslich waren. |
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\subsection{Versuchsdurchführung} |
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Zuerst wurde eine Salzlösung mit \mbox{0,5 \%} Calciumchlorid hergestellt. Dann wurden die Tenside in \mbox{100 |
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ml-}Glasflaschen eingewogen und mit der Salzlösung auf \mbox{100 \%} aufgefüllt. Von diesen |
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Tensid-Salzlösungen wurden \mbox{15 ml} in in \mbox{40 ml-} Vials überführt, ein kleiner Rührfisch hinzugefügt und |
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die Vials mit Mininert-Ventilen verschlossen. Mittels Mikroliterspritze wurde durch das im Ventil |
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integrierte Septum je \mbox{2,5 ml} Schwefelkohlenstoff zugegeben. |
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23 |
Die Ansätze wurden zehn Minuten lang gerührt und anschließend in ein auf \mbox{20°C} temperiertes |
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Wasserbad gestellt. Dieser Vorgang wurde noch zweimal an nachfolgenden Tagen wiederholt. Danach |
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wurden die Vials mehrere Tage im Wasserbad stehen gelassen, um eine Trennung der Phasen bzw. ein |
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Absetzen der ungelösten Schweranteile zu erreichen. |
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Nach rund einer Woche wurden die Ansätze beprobt und untersucht. %Zunächst wurde die Höhe der |
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%leichten Phase gemessen und daraus das Volumen bestimmt. Dann wurden Proben genommen und mittels |
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%HPLC-Analyse die Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff bestimmt. Schließlich wurde eine |
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%weitere Probe genommen um die Dichte und die Oberflächenspannung zu messen. |
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\subsubsection{Herstellen der Salzlösung} |
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Bezogen auf einen Liter Wasser entsprechen 0,5 \% eigentlich fünf Gramm pro Liter. Da das |
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Calciumchlorid jedoch in hydratisierter Form als $CaCl_2*2H_2O$ vorlag, musste der Wasseranteil |
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berücksichtigt und die entsprechende Menge neu berechnet werden. |
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\begin{sloppypar} |
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Hierzu wurden zunächst die Molmassen von Calciumchlorid und von Wasser ermittelt und dann der |
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molare Massenanteil des Calciumchlorids an der Gesamtmasse berechnet. $CaCl_2$ hat eine molare |
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Masse von \mbox{110 g/mol}, zwei Wassermoleküle wiegen \mbox{36 g/mol}. Daraus folgt eine Gesamtmasse von \mbox{146 |
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g/mol}. Der Anteil von $CaCl_2$ an der Gesamtmasse beträgt dann \mbox{75,34 \%}. Demnach entsprechen 1,33 g |
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des hydratisierten Calciumchlorids einem Gramm reinem Calciumchlorid. Für \mbox{0,5 \%} |
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43 |
Calciumchloridlösung werden $1,33 * 5 = 6,64 [g/L]$ des hydratisierten Calciumchlorids benötigt. |
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44 |
Da zwei Liter Salzlösung hergestellt werden sollten, wurden \mbox{13,27 g} hydratisiertes Calciumchlorid |
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in ein Becherglas eingewogen. Das Salz wurde mit Hilfe eines Feststofftrichters in einen \mbox{2 |
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L-} Messkolben überführt, Becherglas und Trichter dreimal nachgespült und der Kolben mit |
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bidestiliertem Wasser mit einer Restleitfähigkeit von $0,055 µS/cm$ aufgefüllt. Durch schwenken und |
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vorsichtiges Schütteln wurde das Salz gleichmäßig gelöst. Anschließend wurde die Salzlösung in eine |
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49 |
Glasflasche umgefüllt. |
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\end{sloppypar} |
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Ebenso wurde eine Salzlösung aus Natriumchlorid hergestellt, wobei dieses Salz in Reinform vorlag. |
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53 |
Allerdings sollte eine Lösung gleicher Ionenstärke hergestellt werden. Dazu musste die Ionenstärke |
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der Calciumchloridlösung berechnet und die Konzentration der Natriumchloridlösung darauf angepasst |
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werden. Die Ionenstärke lässt sich mit Gleichung \ref{Ionen} |
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berechnen. |
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\begin{equation} |
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I_c = \frac{1}{2} * \sum_{i=1}^n c_i * z_i^2 |
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\label{Ionen} |
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60 |
\end{equation} |
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61 |
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62 |
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Hierbei ist $c_i$ die Molarität der jeweiligen Ionensorte in mol/L und $z_i$ die Ladungszahl der |
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jeweiligen Ionen. Die Molarität in mol/L berechnet sich als Konzentration [g/L] / Molmasse [g/mol]. |
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65 |
Für die Calciumchloridlösung ergibt sich hier eine Ionenstärke von \mbox{0,52 mol/L}. |
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66 |
Stellt man nun die Formel um, kann die Konzentration an Natriumchlorid für eine Lösung mit gleicher |
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67 |
Ionenstärke wie die Calciumchloridlösung berechnet werden. Die Molarität berechnet sich dann gemäß: |
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68 |
$c_{Na} + c_{Cl} = 2 * I_c $ und die Konzentration in g/L ergibt sich aus Molarität [mol/L]/ |
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69 |
Molmasse [g/mol]. Die gesuchte Konzentration der Natriumchloridlösung beträgt \mbox{14,47 g/L}, was \mbox{1,447 |
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70 |
\%} entspricht. |
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\subsubsection{Herstellen der Tensid-Salzlösung} |
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Die Tenside wurden in 80 ml-Glasflachen eingewogen und mit Salzlösung auf 80 g aufgefüllt. Für die |
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\mbox{0,2 \%-}Tensidlösungen wurden \mbox{0,16 g} Tensid und für die \mbox{2 \%-}Tensidlösungen wurden \mbox{1,6 g} Tensid auf |
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eine Gesamtmasse von \mbox{80 g} eingewogen. Da nicht alle Tenside unverdünnt vorlagen, mussten die |
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Ausgangskonzentration berücksichtigt werden. |
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Die Ausgangskonzentrationen der verdünnten Tenside und die daraus resultierende einzuwiegende Masse |
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auf \mbox{80 g} sind in Tabelle \ref{Tensidkonzentrationen} vermerkt. |
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80 |
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83 |
\vspace{12 pt} |
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\begin{table} |
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85 |
\centering |
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%\begin{flushleft} |
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\caption{\textbf{Tensidmassen bei 0,2\% und 2\% Tensid auf 80 ml Lösung}} |
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88 |
\vspace{1cm} |
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\begin{tabular}{l|c|c|c} |
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90 |
\bf Name & \bf Ausgangskonzentration & \bf 0,2\% & \bf2,0\% \\ [0.5ex] \hline |
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Enordet & 26,12\% & 0,61 g & 6,13 g\\ |
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92 |
SDS & 95\% & 0,17 g & 1,68 g \\ |
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93 |
DSSS & 96\% & 0,17 g & 1,67 g \\ |
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94 |
Lutensol ON 60 & 60\%&0,27 g& 2,67 g |
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95 |
\end{tabular} |
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96 |
%\end{flushleft} |
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97 |
\label{Tensidkonzentrationen} |
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98 |
\end{table} |
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99 |
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100 |
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101 |
\vspace{12 pt} |
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102 |
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103 |
In die Glasflaschen wurde außerdem ein Rührfisch gegeben und die Tenside unter Rühren und |
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104 |
Wärmezufuhr gelöst. |
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105 |
Schon beim Ansatz der Lösungen mit nur\mbox{0,2 \%} Tensid wurden bei einigen Tensiden nicht erwünschte |
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106 |
Effekte deulich. SDS löste sich sehr schlecht, so dass die Lösung auch nach stundenlangem Rühren |
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107 |
und tagelangem Stehenlassen immer noch weiße Flöckchen enthielt. DSSS bildete ein Gel aus und |
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108 |
Enordet eine seifige, trübe Lösung. Von diesen drei Tensiden wurde lediglich mit Enordet eine |
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109 |
Lösung mit \mbox{2\%} Tensid angesetzt, wobei sich der Trübungseffekt verstärkte und die seifige Lösung |
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110 |
sich in der Flasche nach längerem stehenlassen nach unten absetzte, so dass oben eine klare, |
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111 |
viskose Flüssigkeit war. |
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112 |
Aufgrund dieser negativen Effekte mit der Calciumchloridlösung wurden diese drei Tenside |
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113 |
versuchsweise in Natriumchloridlösung gelöst. Doch auch hier traten wieder die selben Effekte auf. |
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114 |
SDS und DSSS wurden schließlich ganz von weiteren Versuchen ausgeschlossen. Enordet wurde zusätzlich |
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115 |
ohne Salz in Reinstwasser angesetzt. |
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116 |
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117 |
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118 |
\subsubsection{Batchansätze} |
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119 |
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120 |
15 ml der Tensid-Salzlösungen wurden in 40 ml-Vials pipettiert. Die Vials wurden mit |
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121 |
Mininert-Ventildeckeln fest verschraubt. Dann wurden jeweils \mbox{2,5 ml} des angefärbten |
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122 |
Schwefelkohlenstoffs zugegeben. Hierzu wurde eine \mbox{2,5 ml-} Mikroliterspritze verwendet und das Vial |
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123 |
mit einer zweiten dünnen Nadel entlüftet. |
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124 |
Nach den einzelnen Zugaben wurden die Vials gewogen, um die exakt zugegebene Masse zu ermitteln. |
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125 |
Die Probenansätze wurden zehn Minuten lang gerührt bzw. geschüttelt und in ein auf 20°C temperiertes |
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126 |
Wasserbad gestellt. |
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127 |
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128 |
\subsection{Probename} |
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129 |
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130 |
%Neben der Konzentration an gelöstem Schwefelkohlenstoff wurden auch Oberflächenspannung, Dichte und |
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131 |
%Volumen der leichten Phase bestimmt. |
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132 |
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133 |
\subsubsection{Volumen der leichten Phase} |
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134 |
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135 |
Zur Ermittlung des Volumens wurde zunächst der Innendurchmesser der Vials durch messen der |
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136 |
Außendurchmessers mittels einer Schieblehre abgeschätzt. Dann wurde mit einem Höhenanreißer die |
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137 |
untere und obere Grenze der leichten Phase gemessen und so die Höhe der leichten Phase bestimmt. |
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138 |
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139 |
\subsubsection{Konzentration von Schwefelkohlenstoff in der leichten Phase} |
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140 |
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141 |
%Die Konzentration wurde photometrisch bestimmt. |
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142 |
Für die Messung wurde eine Verdünnung der Probe mit Methanol im Verhältnis 1:100 hergestellt. |
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143 |
Hierzu wurden 10 ml Methanol in einem Vial vorgelegt. Von |
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144 |
der leichten Phase der Probe wurde ein Milliliter abgenommen und durch ein Septum in das vorgelegte |
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145 |
Methanol gegeben. Auch hier wurden die Verdünnungsvials nach jeder Zugabe gewogen um den tatsächlichen |
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146 |
Verdünnungsfaktor zu erhalten. Von der Verdünnung wurde dann direkt nach dem Wiegen ein Teil |
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147 |
mittels Mikroliterspritze durch das Septum abbenommen und in zwei HPLC-Vial überführt. Davon wurde |
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148 |
eines zur HPLC-Analyse ins Labor gegeben und das zweite als Rückstellprobe in einem Kühlraum aufbewahrt. |
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149 |
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150 |
\subsubsection{Dichte und Oberflächenspannung} |
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151 |
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152 |
Die Dichtebestimmung wurde durch Wiegen eines definierten Volumens vorgenommen. Von den Proben |
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153 |
wurden \mbox{2,5 ml} abgenommen. Dabei musste die Probe blasenfrei und |
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154 |
langsam, so dass ein Aufkochen durch zu starken Unterdruck vermieden wurde, entnommen werden. |
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155 |
Die Oberflächenspannung erfolgte direkt im Anschluss an die Dichtebestimmung mit denselben Proben. |
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156 |
%Zur Messung wurde ein Blasendruck-Tensiometer der Firma Sinterface verwendet. |
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157 |
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158 |
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159 |
%\subsection{Material} |
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160 |
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161 |
%Für die Herstellung und Aufbewahrung der Salzlösungen und der Tensidlösungen wurden |
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162 |
%Wasser mit einer Restleitfähigkeit von 0,045 µS. Die Probenansätze, sowie die Verdünnung mit |
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163 |
%Methanol erfolgten in 40 ml-Vials mit flachem Boden und Mininert-Ventildeckeln. Zur Probenahme |
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164 |
%wurde eine gasdichte 100 µl-Spritze bzw. für die Dichtebestimmung eine 2,5 ml-Spritze verwendet. |
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165 |
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166 |
\section{Versuchsreihe 2: Einstellen der optimalen Tensidkonzentration} |
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167 |
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168 |
\subsection{Versuchsdurchführung} |
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169 |
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170 |
Die Auswahl der ersten zwei untersuchten Tenside erfolgte hauptsächlich anhand des |
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171 |
Oberflächenspannungsverhältnisses der Proben mit 2\% Tenside im Ansatz, aber auch die |
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172 |
Phasentrennung und das Aussehen der leichten Phase wurde berücksichtigt. Eine Auswahl nach der |
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173 |
gelösten Konzentration war durch eine verzögerte Analyse der Proben seitens des Labors zunächst |
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174 |
nicht möglich. So wurden zunächst die Tenside Brij 98 und Brij S20 ausgewählt und nachträglich, |
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175 |
nach Erhalt der Messwerte aus dem Labor, zusätzlich Brij 97. |
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176 |
Zunächst wurden die gewünschten Konzentrationen an Tensid im Ansatz festgelegt und abhängig davon, |
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177 |
sowie vom Gesamtvolumen der Vials, wurden die Massenanteile der übrigen Komponenten berechnet. Pro |
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178 |
Reihe wurden acht Proben mit Tensidkonzentrationen zwischen 0,1 \% und 3,5 \% angesetzt. Zu beachten |
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179 |
war hier außerdem, dass sowohl Tenside als auch das Salz nicht direkt zugegeben werden konnten, |
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180 |
sondern vorher Stammlösungen hergestellt werden mussten. Die Konzentration dieser Stammlösungen |
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181 |
sind in der Berechnung der Massenanteile zu berücksichtigen. |
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182 |
Das berechnete Volumen der Tensidlösung, der Salzlösung und destilliertes Wasser wurden in die |
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183 |
Vials gegeben, die einzelnen Zugaben gewogen und nach verschließen der Vials der angefärbte |
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184 |
Schwefelkohlenstoff über die Mininert-Ventile zugegeben. |
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185 |
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186 |
\subsubsection{Herstellen der Stammlösungen} |
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187 |
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188 |
Die Tenside sollten als zehnprozentige Lösungen hergestellt werden. Hierzu wurden zunächst die |
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189 |
Tenside und dann die benötigte Menge an Wasser in 100 ml-Glasflaschen eingewogen. Da alle hier |
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190 |
getesteten Tenside unverdünnt vorlagen wurden je fünf Gramm Tensid auf 50 g Wasser angesetzt. Die |
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191 |
Flaschen wurden mit einem Rührfisch versehen und die Tenside durch rühren unter leichter Erwärmung |
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192 |
in Lösung gebracht. |
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193 |
Ebenso wurde eine Salzlösung mit 20 \% Calciumchlorid hergestellt. Hier war wie beim ersten |
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194 |
Screening (Versuchsreihe 1) zu beachten, dass das Salz in hydratisierter Form vorlag und der dort |
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195 |
berechnete Korrekturfaktor von 1,33 einzurechnen war. |
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196 |
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197 |
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198 |
\subsubsection{Batchansätze} |
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199 |
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200 |
%Für diesen Versuch wurden 20 ml-Vials verwendet. Diese hatten ein besseres Verhältnis von Länge zu |
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201 |
%Grundfläche, so dass die einzelnen Phasen höher waren. Dadurch wird der Fehler den man bei der |
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202 |
%Bestimmung des Volumens mach kleiner. Zudem wurde der Durchmesser der Vials nicht abgeschätzt, |
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203 |
%sondern die Vials kalibriert. Hierzu wurden drei Vials zunächst bis zum über die Rundung des Bodens |
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204 |
%hinaus mit Wasser gefüllt, die Höhe gemessen, ein definiertes Volumen Wasser zugegeben und wieder |
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205 |
%die höhe gemessen. Durch umstellen der Volumenformel für Zylinder lässt sich so der Durchmesser |
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206 |
%errechnen. Der Mittelwert der durch diesen Versuch gefundenen Durchmesser wurde später für die |
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207 |
%Bestimmung der Volumen der leichten Phase der Proben verwendet. |
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208 |
In die Vials wurde zuerst das jeweils berechnete Volumen der Tensidlösung, dann das der Salzlösung |
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209 |
und das durch Differenzbildung aus Gesamtvolumen und den übrigen Komponenten ermittelte Volumen an |
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210 |
bidestilliertem Wasser gegeben. Zuletzt wurde der Schwefelkohlenstoff durch die Mininert-Ventile |
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211 |
zugegeben. Die Vials wurden nach jeder Zugabe gewogen. |
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212 |
Die Proben wurden durch schütteln gut vermischt und in das auf 20°C temperierte Wasserbad gestellt. |
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213 |
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214 |
\subsection{Probename} |
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215 |
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216 |
Brij 98 hatte sich auch nach über einer Woche im Wasserbad kaum abgesetzt, so dass die leichte |
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217 |
Phase wolkig-trüb war. Beim Versuch eine Probe zu entnehmen wurde die trüben Schlieren bereits |
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218 |
durch das Einstechen der Kanüle stark aufgewirbelt. Daher und aufgrund der eher geringen |
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219 |
Konzentration, die beim Screening beim Ansatz mit 2\% Tensid gemessen worden war, wurde auf die |
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220 |
Beprobung verzichtet. Bei Brij S20 hatten sich die Phasen gut getrennt und die leichte Phase war |
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221 |
klar geworden. Dagegen war die leichte Phase von Brij 97, wie auch in den vorangegangenen |
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222 |
Versuchen, milchig-weiß, bei den Proben mit höherer Tensidkonzentration schwach rosa. Hier wurde nun |
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223 |
versucht, die Trennung durch Zentrifugieren zu verbessern. Dafür wurden zunächst die zwei Vials mit |
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224 |
Wasser gefüllt um gefahrlos zu testen, ob die Vials die Belastungen aushalten. Nachdem hier keine |
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225 |
Probleme auftraten wurden die Proben mit Brij 97 in die Zentrifuge gestellt. Dies funktionierte |
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226 |
leider nicht so problemlos, da die Mininert-Ventile länger als die zuvor verwendeten einfachen |
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227 |
Schraubkappen waren und daher die Gondeln der Zentrifuge nicht abkippen konnten. Durch die |
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228 |
auftretenden Scherkräfte wurden zwei der Mininert-Ventile verbogen und die Proben zerstört. |
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229 |
Die Untersuchung und Beprobung erfolgte analog zum vorigen Versuch. |
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230 |
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde zudem die Messung der Viskosität für Brij 97 durchgeführt. Das Vorgehen ist im Kapitel Messmethoden beschrieben. |
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231 |
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232 |
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233 |
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234 |
\section {Versuchsreihe 3: Salinitätsscan} |
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235 |
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236 |
Dieser Versuch sollte den Einfluss der Ionenstärke auf die Wirkung des Tensides beschreiben. Der |
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237 |
Versuch war so angelegt wie im Versuch zum Einstellen der optimalen Tensidkonzentration, wobei |
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238 |
jedoch die Konzentration des Tensides auf 3 \% gehalten und stattdessen die Konzentration an |
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239 |
Calciumchlorid variiert wurde. |
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240 |
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241 |
\subsection{Versuchsdurchführung} |
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242 |
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243 |
Dieser Versuch wurde ausschließlich mit Brij 97 durchgeführt, Brij S20 schied aufgrund der |
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244 |
schlechten Ergebnisse in den letzten Versuchen aus. |
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245 |
Es wurden kleinere Vials verwendet als in den vorigen Versuchen, die wiederum zuvor kalibriert wurden. |
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246 |
Zunächst wurde die Konzentration des Salzes in den einzelnen Proben festgelegt. Es wurden acht |
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247 |
Proben mit einer Salzkonzentration von 0,1 \% bis 3,5 \% angesetzt. Die Konzentration des Tensides |
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248 |
sollte fix bei 3 \% liegen und der Anteil an Schwefelkohlenstoff sollte wieder 50 \% betragen. So |
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249 |
musste nur noch der Verdünnungsfaktor der Salz- und sowie der Tensidstammlösung berücksichtigt |
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250 |
werden und dann durch Differenzbildung von Gesamtvolumen und den übrigen Komponenten der Anteil an |
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251 |
zuzugebendem bidestilliertem Wasser ermittelt werden. |
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252 |
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253 |
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254 |
\subsubsection{Herstellen der Stammlösungen} |
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255 |
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256 |
Es wurde wieder eine Tensidlösung von Brij 97 mit 10 \% Tensidgehalt hergestellt. |
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257 |
Calciumchloridlösung musste keine neu angesetzt werden, da noch eine ausreichende Menge aus dem letzten Versuch vorhanden war. |
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258 |
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259 |
\subsubsection{Batchansätze} |
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260 |
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261 |
In die acht Vials wurde zuerst die Tensidlösung, dann die Salzlösung und das Wasser gegeben, die |
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262 |
Vials wurden dicht verschlossen und über die belüfteten Mininert-Ventile der angefärbte |
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263 |
Schwefelkohlenstoff zugegeben. Die Vials wurden nach jeder Zugabe gewogen. Anschließend wurden die |
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264 |
Proben durch schütteln vermischt und in das \mbox{20 °C} warme Wasserbad gestellt. |
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265 |
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266 |
\subsection{Probenahme} |
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267 |
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268 |
Die Proben waren wiederum milchig weiß bis schwach rosa. |
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269 |
Die Beprobung und Messung erfolgte analog zu den vorhergehenden Versuchen. |
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270 |
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271 |
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272 |
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